• Veröffentlichungsdatum : 04.03.2016
  • – Letztes Update : 29.03.2016

  • 2 Min -
  • 311 Wörter

Testosteron, Macht, Politik

Karin Kneissl

Karin Kneissl

Testosteron, Macht, Politik

149 Seiten, 15,5 x 22,5 cm,
gebunden mit Schutzumschlag

€ 22,90/CHF 32,90

ISBN 978-3-99100-068-6

SignÖMB 199181-2
Braumüller, Wien 10. Mai 2012

Zum Buch

In diesem Werk beschäftigt sich die Autorin mit dem Einfluss des Körpers auf Machtverhältnisse und Politik. Inwieweit ist der Hormonhaushalt junger Männer dazu im Stande, Einfluss auf politische Systeme auszuüben? Ist der Zusammenhang dermaßen signifikant, dass die menschliche Physis unter anderem als Erklärung für gesellschaftliche Umwälzungen hergezogen werden kann?

Frau Dr. Kneissl analysiert im vorliegenden Werk verschiedene politische Systeme und ihren Niedergang - von der Antike bis in die Gegenwart. Jüngere Umbrüche hat sie persönlich vor Ort  untersucht - so versuchte sie beispielsweise durch zahlreiche Interviews die Motive der Revolutionäre am Tahrir-Platz in Kairo zu ergründen. Die Resultate bringt sie in Verbindung mit Ergebnissen der Hirn- und Hormonforschung. Die zentrale Frage nach den eigentlichen Tatsachen, Motiven und Abläufen eines gesellschaftlichen Prozesses steht hierbei immer im Vordergrund. Werden Gefühle, Begierden und Ängste gar unterschätzt oder sogar völlig in der politischen Analyse ausgeblendet?

Eine These des Buches beleuchtet den enormen männlichen Bevölkerungsüberschuss, der in vielen Gesellschaften eine demografische Tatsache darstellt. Vielerorts leben junge Männer ohne tatsächliche Zukunftsperspektiven - ohne soziale Anerkennung. Die Erreichung eines gewissen Status, der besonders in arabischen Ländern eng mit der Heirat verknüpft ist, ist für viele dieser jungen Männer unerreichbar. Da aufgrund der strengen Moralvorschriften in diesen Kulturen auch keine Alternative angeboten wird, bleibt nur noch die Obsession und der Aufstand als hormonelles Druckventil.

Weiters beschäftigt sich die Autorin mit den demografischen Entwicklungen in Asien und möglichen daraus resultierenden Konsequenzen für die Zukunft. Hier sieht Kneissl ein gewaltiges Potenzial für zukünftige Unruhen, Aufstände oder gar Kriege. Der Frauenmangel kann sich zu einer immensen Frustrationsquelle für junge Männer entwickeln.

Abschließend wird der Fokus auf die Natur des Menschen gelegt. Und zwar evolutionsbiologisch, neurophysiologisch, psychologisch, pädagogisch und philosophisch. Ein Buch, das definitiv viele Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt.

-hst-

 

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