Kroatien: Unklare Haltung im Ukraine-Konflikt

(Symbolbild: pixabay)
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Inmitten der drohenden Kriegsgefahr in Osteuropa attackierte Kroatiens Präsident Zoran Milanovic die Ukraine, die EU und die USA verbal.

Beim Besuch einer Fabrik in Zagreb am 25. Jänner 2022 sprach Milanovic davon, sich nicht in die Entwicklungen rund um den Ukraine-Konflikt einmischen zu wollen. Kroatien werde keine weiteren Soldaten entsenden und im Falle einer Eskalation in der Region alle Streitkräfte abziehen. Er begründete seine Aussagen damit, dass hinter den Spannungen „die Dynamik der US-Innenpolitik“ stehe. US-Präsident Joe Biden stehe unter Druck von Demokraten und Republikanern hart gegenüber Moskau zu handeln. Zudem bezeichnete der kroatische Präsident die Ukraine als einen der korruptesten Staaten der Welt und halte daher nichts von einem NATO-Beitritt desselben.

Kroatiens Regierung entschuldigte sich kurz darauf für die verbalen Attacken des Präsidenten. Außenminister Gordan Grlic Radman betonte, dass Kroatien ein loyales Mitglied der NATO sei. Regierungschef Andrej Plenkovic entschuldigte sich bei der ukrainischen Regierung. Zurzeit befänden sich keine kroatischen Soldaten in der Ukraine. Am 24. Jänner 2022 traf das achte Einsatzkontingent der Kroaten (etwa 350 Soldaten) im US-geführten Kampfverband in Polen ein. Kroatien ist seit 2009 Mitglied der NATO. Milanovics Äußerungen dürften dort für Ärger sorgen. Die NATO verstärkt momentan ihre Truppenpräsenz in Osteuropa als Reaktion auf die Aufrüstung Russlands an der Grenze zur Ukraine. Einen Tag zuvor betonte US-Präsident Joe Biden noch die Einigkeit der westlichen Allianz im Ukraine-Konflikt.

-red-

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