Cuban MiGs

Kuba blickt auf eine lange Tradition im Bereich der Luftstreitkräfte zurück. Über die verschiedenen Kampfeinsätze ist im Westen jedoch wenig bekannt. Dieses Buch über Einsatz und Nutzung der russischen MiG-Kampfflugzeuge beruht auf Recherchen der Autoren in westlichen, aber auch kubanischen Publikationen.

Am Beginn werfen die Autoren einen Blick auf die Geschichte der kubanischen Kampffliegertruppe in ihren ersten Dekaden, um sich schrittweise der aktuellen Situation zu nähern. 1913 wurde das erste Curtiss F Flugboot in Dienst gestellt. Es markierte den Beginn der stark durch die USA unterstützten kubanischen Militärfliegerei. Später erhielt das Batista-Regime starke US-Unterstützung im Kampf gegen die kommunistischen Rebellen. Nach dem Regimewechsel verloren die kubanischen Luftstreitkräfte bei der Abwehr der Invasion in der Schweinebucht viele ihrer Einsatzmittel. 1961 erreichte die erste Lieferung sowjetischer MiG-15-Kampfflugzeuge Kuba. Insgesamt wurden 24 Stück MiG-15bis und vier Doppelsitzer MiG-15UTI geliefert. Im selben Jahr begann auch die Nutzung von MiG-19. Kampfjets vom Typ MiG-21 erweiterten das Arsenal ab 1963, und 1964 wurden zwölf MiG-17AS Jagdbomber geliefert, um die alten MiG-15 abzulösen. Bis 1967 folgten weitere MiG-17.

1978 wurden die kubanischen Luftstreitkräfte durch Schwenkflügel-Kampfflugzeuge vom Typ MiG-23 verstärkt. Insgesamt wurden 80 Stück dieses Modells geliefert, die bis 2018 eingesetzt wurden. In den 1980er Jahren wurde ein Nachfolger für die älteren MiGs gesucht, woraufhin 1989 die ersten MiG-29 nach Kuba kamen. Aufgrund der Auflösung der Sowjetunion wurden diese Lieferungen jedoch nicht abgeschlossen. Wegen der hohen Betriebskosten wurde später entschieden, die MiG-29 auszuscheiden. Deren letzter Flug dürfte 2007 stattgefunden haben.

Ein eigener Abschnitt des Buches widmet sich dem Einsatz der MiGs in den verschiedenen Kriegen, an denen sich Kuba im Kalten Krieg beteiligte. So fungierten kubanische Soldaten als Ausbilder für Piloten und Fliegerabwehrkräfte in Nordvietnam zwischen 1967 und 1975. Ebenso wurde kubanisches Luftwaffenpersonal in beratender Funktion in Guinea (1973 bis 1974) und im Süd-Jemen (1973 bis 1976) eingesetzt. In Angola war Kuba zwischen 1975 und 1991 involviert. Dort wurde die MPLA (Volksbewegung zur Befreiung Angolas) aktiv unterstützt. Kubanische Piloten flogen Kampfeinsätze auf (von der Sowjetunion gelieferten) MiG-17/-21-/23, lediglich die Flugzeuge einer MiG-23 Staffel kamen aus Kuba selbst. In Angola kam es auch zu Luftkämpfen zwischen kubanischen Piloten und jenen der südafrikanischen Luftwaffe.

Abschließend wird die Gliederung der kubanischen Luftstreitkräfte dargestellt und die verschiedenen MiG-Typen, die in Kuba im Dienst standen, jeweils mit einer Grafik und den wesentlichen technischen Angaben vorgestellt.

Insgesamt handelt es sich bei dem Werk um ein sehr gutes und detailliertes Buch über die kubanische Luftwaffe und ihre Nutzung der MiG-Kampfflugzeuge. Die reiche Bebilderung verstärkt den informativen Inhalt.

-hb-