Frauen in der Wehrmacht

Insgesamt verrichteten während des Zweiten Weltkrieges weit mehr als eine Million Frauen Dienst in der Deutschen Wehrmacht. Diesem bisher wenig beleuchteten Kapitel der nationalsozialistischen Herrschaft nimmt sich Stefan von Senger und Etterlin im vorliegenden Buch an. Dabei nähert er sich den Fragen: Wie kam es dazu, was motivierte die Frauen und wie vertrug sich das mit der Nazi-Ideologie?

Die Geschichte der Frauen in der Wehrmacht beginnt bereits in den 1920er Jahren – als Mädchen Teil der Hitlerjugend wurden. Von der „Schwesternschaft“, über den „Bund Deutscher Mädel“ – Ende 1936 gehörten bereits 2,7 Millionen Mädchen dieser nationalsozialistischen Jugendorganisation an – bis hin zu Wehrmachthelferinnen. Zu Beginn seines Buches gibt der Autor einen kurzen Überblick in Form einer Zeitleiste. Darin gibt er wieder, in welchen Etappen Mädchen und Frauen in die Kriegsvorbereitungen und den Zweiten Weltkrieg einbezogen wurden.

Nach dieser Einleitung beschreibt der Autor, wie die Tätigkeiten der Frauen in der Wehrmacht organisiert waren und sich in den unterschiedlichen Rollen ausgestalteten. Obwohl Frauen nicht im bewaffneten Kampf eingesetzt wurden, bewährten sich die Wehrmachthelferinnen bei zahlreichen anderen Aufgaben. Sie taten Dienst in der Luftabwehr, in Schreibstuben, als Funkerinnen und Verschlüsselungsexpertinnen, an Flakscheinwerfern oder in zahlreichen anderen Rollen in allen Waffengattungen.

Danach widmet sich von Senger und Etterlin der Rolle der Frau in anderen Streitkräften, wie in der Sowjetunion, den USA oder Japan. Der Autor beschließt sein Buch mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und einem Kapitel zur Erinnerungskultur zu Frauen in der Wehrmacht.  

Das Buch eignet sich für all jene Leser, die sich für die Hintergründe und Einsätze der fast vergessenen "Hilfstruppen" in der Wehrmacht interessieren. Wer keine Zeit hat, sich dem Buch von vorne bis hinten zu widmen, findet am Beginn jedes Kapitels „Das Wichtigste in Kürze“ und kann sich so schnell ein Bild davon machen, was ihn auf den folgenden Seiten erwartet. Mit zahlreichen historischen Aufnahmen gelingt es dem Autor seine Ausführungen zu illustrieren und dem Leser das Thema anschaulich näher zu bringen.

-red-

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