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Die Unruhen im Nordkosovo 2011 − TD e-Paper 2/2021
Hauptthemen
Vorwörter
Teil 1: Ausgangslage im Großen für das ORF-Bataillon als "letzte" KFOR Reserve
Teil 2: Vom Auslösen des ORF-Bataillons bis zum Gefecht
Teil 3: Das Gefecht im November 2011
Teil 4: Lessons identified, lessons learned
Editorial
Nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er-Jahren kam es in der neu entstandenen Bundesrepublik Jugoslawien zu sozialen und verwaltungstechnischen Problemen und einem großen wirtschaftlichen Gefälle. Während der Norden vergleichsweise florierte, gab es im Süden starke Spannungen. Im Kosovo hatte sind über Jahrzehnte eine kosovarisch-albanisch dominierte Kultur entwickelt, welche die frühere serbische verdrängte. 1998 entflammte der Konflikt. Lokale Milizen lieferten sich blutige Gefechte mit der serbischen Sicherheitskräften und es kam zu Übergriffen und Menschenrechtsverletzungen. Erst durch den Einmarsch der internationalen Schutztruppe KFOR und deren Etablierung wurde der Konflikt beendet.
Im Sommer 2011 eskalierte die Situation jedoch erneut. Die kosovo-albanisch dominierte Zentralregierung in Priština setzte, gegen den Willen der kosovo-serbischen Mehrheit in den vier nördlichen Gemeinden des Staates, ein striktes Grenzregime zu Serbien um. Dadurch sollte der unkontrollierte Waren-, Devisen- und Personenverkehr zwischen dem Nordkosovo und Serbien unterbunden sowie der serbische Einfluss in der Region zurückgedrängt werden. Die kosovo-serbische Bevölkerung reagierte mit Demonstrationen, Roadblocks und Angriffen auf staatliche Einrichtungen.
Die von der NATO geführte KFOR war nach einer unmittelbar zuvor abgeschlossenen Umstrukturierung nicht in der Lage, die notwendigen Kräfte zu mobilisieren. Daher beantragte der damalige deutsche Kommandant der KFOR, Generalmajor Erhard Bühler, den Einsatz des Operational Reserve Force Bataillons (ORF), die kurz danach im Einsatzraum eintraf. Bei der Räumung des Roadblocks bei Zupce (Operation „Going Home“) am 28. November 2011 konnten die gewaltsamen Unruhen beendet und die Voraussetzungen für die darauffolgenden politischen Verhandlungen zur friedlichen Konfliktlösung hergestellt werden.
TRUPPENDIENST widmete sich in einer vierteiligen Artikelserie (TD Hefte: 3/2020, 4/2020, 1/2021, 2/2021) diesem Einsatz des aus deutschen und österreichischen Truppen bestehenden ORF-Bataillons. Zum zehnjährigen Jahrestag der Räumung des Roadblocks Zupce werden diese Artikel inklusive der Vorwörter damals involvierter Kommandanten als TD e-Paper 2/2021 veröffentlicht. Darüberhinaus sind die einzelnen Beiträge unter den folgenden Links aufrufbar:
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