- Veröffentlichungsdatum : 17.09.2024
- – Letztes Update : 20.09.2024
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Schutzschild 24: Zurück zur Landesverteidigung
Die „Schutzschild 24“ fand vom 10. bis 21. Juni 2024 statt und war die größte Übung des Österreichischen Bundesheeres seit zehn Jahren. Integriert war auch das multinationale Übungsvorhaben „European Advance 24“. Insgesamt nahmen rund 7 500 Soldaten sowie Zivilbedienstete teil. Der Krieg in der Ukraine spielte indirekt mit.
Die Ausbildung der Soldaten und die Erfolgskontrolle durch Übungen sind die zentralen Aufgaben des Österreichischen Bundesheeres in Friedenszeiten. Ständig trainieren Truppenkörper in ihrem eigenen Bereich bis auf Bataillonsebene. Die unterschiedlichen Waffengattungen des Bundesheeres in einer Übung zusammenwirken lassen war in den vergangenen Jahren eher eine Ausnahme. Budgetäre Restriktionen, die Materialstruktur, die Vielfalt der Aufgaben seit der Migrationskrise 2015 und der fehlende politische Wille, die militärische Landesverteidigung in den Fokus zu rücken, verhinderten das. So war die letzte Großübung 2014.
Bei der Übung "Schutz 2014" nahmen 5 500 Soldaten teil. Das Ziel war damals der Schutz der Infrastruktur und somit der Lebensgrundlage der Bevölkerung. Damals übten drei Milizbataillone – zusammen 1 700 Milizsoldaten –gemeinsam mit den aktiven Verbänden. Die Übungsszenarios werden an der globalen sicherheitspolitischen Lage angepasst. Waren es 2014 die Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent, so ist es nun der Krieg in der Ukraine ab Februar 2022, der die klassische – schon fast in den Hintergrund gedrängte – militärische Landesverteidigung in den Fokus rückt. In beiden Großübungen spielen Truppentransporte durch Österreich eine wesentliche Rolle. Die Neutralität und das Völkerrecht beinhalten auch Verpflichtungen.
Vorbereitung
Eine Übung in dieser Größenordnung fordert sowohl in der Vorbereitung als auch während der Übung selbst das gesamte Bundesheer. Die enge Koordination mit den zivilen Behörden und Einsatzorganisationen ist in künftigen Einsätzen eine unabdingbare Voraussetzung. Die intensivere Vorbereitungszeit für diese Übung betrug rund ein Jahr. Während vor zehn Jahren noch das Streitkräfteführungskommando federführend war, konnte diesmal erstmals in der neuen Direktionsgliederung geübt werden. Das Übungsszenario und die Ausgangslage orientierten sich stark an der vorherrschenden sicherheitspolitischen Lage mit den Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten. In diesem fiktiven Szenario besteht ein Konflikt außerhalb von Österreich, der sich auf die eigene Sicherheitslage im Land auswirkt.
Die Instabilität der Sicherheitslage bedingen zwei Hauptaufgaben: Einerseits die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit im Inneren, andererseits die solidarische Unterstützung der Aktionen der Europäischen Union. Bewaffnete Kräfte im eigenen Staatsgebiet und vereinzelte Anschläge auf die Infrastruktur schränken die Handlungsfreiheit der Kräfte des Innenministeriums ein und führen durch die unklare Lage zu einer Verunsicherung der Zivilbevölkerung. Das Bundesheer muss nach der Mobilmachung und Formierung in den Operationsraum verlegen und das subjektive Sicherheitsgefühl und den Informationsmangel beseitigen. Diese Merkmale in der Ausgangslage schlagen sich im Übungsdesign nieder: große räumliche Ausdehnung, eine Vielfalt von Szenarien und Aufgaben, ein hoher Anteil an Milizsoldaten und die Multinationalität der Teilnehmer. Den Großteil der Landstreitkräfte des Bundesheeres stellten die 3. und die 7. Jägerbrigade. Die Multinationalität wird durch Verbände aus Deutschland, Schweden, Montenegro, Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina erreicht.
Eine Übung ist kein Selbstzweck. Sie ist für die Überprüfung der Einsatzbereitschaft unabdingbar. Wie der Übungsname schon ausdrückt: die Schutzoperation für die militärische Landesverteidigung steht im Mittelpunkt. Die Vielfalt der Aufgaben wird dadurch unterstrichen, dass zwei weitere praktisch eigenständige Übungen integriert waren: Die „Schutzhelm 24“ und die „European Advance 24“. Beide Übungen hatten unterschiedliche Ziele. Das Bundesheer wird in der EU-Battlegroup 2025 bei den Krisenreaktionskräften der Europäischen Union die logistische Führungsfunktion übernehmen. Österreich stellt gemeinsam mit der Leadnation Deutschland und den Niederlanden in einer durchaus fordernden sicherheitspolitischen Lage in Europa den Kern der EU-Battlegroup 2025.
„Schutzhelm 24“
Bei dieser Übung wird gemeinsam mit zivilen Einsatzkräften in Allentsteig der Einsatz nach einem Absturz eines unbemannten Luftfahrzeuges geübt. Ein nicht unmögliches Szenario: Im März 2022 ist eine Drohne mit einer rund 100 Kilo schweren Bombe an Bord im Südwesten Zagrebs aufgeschlagen. Diese ist beim Aufprall explodiert und hinterließ einen eineinhalb Meter tiefen und 5,5 Meter breiten Krater. Bei dem Übungsszenario verursachte der Absturz einen Brand. Dieser wurde durch die zivile Feuerwehr gelöscht. Der Truppenübungsplatz in Allentsteig bietet dazu die Möglichkeit, die Brandbekämpfung auch praktisch zu üben. Beim simulierten Absturz wurden gefährliche Stoffe vermutet, die unkontrolliert freigesetzt werden könnten. Die Detektion dieser übernahmen die ABC-Abwehrkräfte des Bundesheeres. Insgesamt waren 350 militärische und zivile Einsatzkräfte (von Landesfeuerwehrverband, dem Roten Kreuz sowie Zivilschutzverband Niederösterreich) beteiligt.
„European Advance 24“
Beim Übungsteil der „European Advance 24“ (siehe dazu auch TD-Heft 4/2024) wird im gleichen Szenario eine Prüfungssituation für das österreichische Logistikbataillon der EU-Battlegroup 2025 geschaffen. Eigene Überprüfungsteams beurteilen die Bewältigung von Gefechtsaufgaben nach vorgegebenen Bewertungskriterien. Das Ziel der Übung war die nationale Zertifizierung der Einsatzbereitschaft des österreichischen Logistikbataillons – des sogenannten multinationalen „Combat Service Support Battaillon“ der „European Battlegroup“. Die multinationale Überprüfung findet in der zweiten Jahreshälfte statt. Ab 2025 muss das österreichische Logistikbataillon für einen Einsatz der Europäischen Union bereitstehen.
Für die Unterbringung des CSS-Bataillons mit rund 730 Personen musste in der Wallentstein-Kaserne ein komplettes Feldlager errichtet werden. In fünf Wochen wurde auf 240 000 Quadratmeter (rund 33 Fussballfelder) das Lager mit der gesamten Infrastruktur errichtet. Dazu zählen drei Energieinseln mit 13 Dieselaggregaten, eine eigenen Wasseraufbereitungsanlage, Sanitärcontainern, Müllentsorgung und ein Funk-Intranet. Einheiten aus Schweden und Deutschland errichteten ein Feldspital. Eine kroatische Einheit, ausgerüstet mit "Oshkosh" MRAP-Fahrzeugen (minengeschützt), ist für die Sicherheit des CSS-Bataillons verantwortlich. Rollstraßen stellen sicher, dass der Verkehr im Lager unabhängig vom Untergrund und der Witterung möglich ist.
Eine internationale Beteiligung ist bei österreichischen Übungen keine Besonderheit mehr. Bei der „Schutzschild 24“ nehmen Soldaten aus fünf Nationen teil: Soldaten aus Deutschland, Schweden sowie aus Kroatien, die zum Großteil im Übungsteil der „European Advance 24“ eingesetzt wurden. Darüber waren Offiziersanwärter aus Bosnien und Herzegowina sowie aus Montenegro innerhalb des Akademikerbataillons der Theresianischen Militärakademie eingesetzt.
Die Deutsche Bundeswehr stellte in der Kaserne Götzendorf ein einsatzbereites Luftlanderettungszentrum auf. Bereits innerhalb der acht Stunden langen Aufbauzeit konnte in den fertiggestellten Zelten gearbeitet werden. Das Feldspital besteht aus zwei Aufnahmeplätzen, drei Intensiv-Stationen, einem Operationsraum mit Pflegekapazitäten und einer Feldapotheke. Schwerverletzte können im Ernstfall schnell intensivmedizinisch und chirurgisch versorgt und in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt werden.
Abfangübung
In Kärnten gab es ein gänzlich anderes Szenario: Dort fand am 18. Juni in Klagenfurt am Flughafen eine Abfangübung statt. Dabei wurde ein fremdes Flugzeug mit vermutlich verbotenen Waren von zwei Eurofightern zum Landen gezwungen. Bei der Landung kollidierte dieses mit einem Flugzeug auf dem Rollfeld. Das Szenario war möglichst realitätsnah gestaltet: Die Flughafenfeuerwehr simulierte einen Flugzeugbrand und startete gemeinsam mit weiteren Feuerwehren den Löschangriff. Das Rote Kreuz barg die Verletzten und transportierte sie nach der Erstversorgung ab. Die Polizei sperrte das Gelände großräumig ab und nahm die Ermittlungen auf. Gemeinsam mit der Zivilluftfahrtbehörde war auch in diesem Szenario die Zusammenarbeit des Bundesheeres mit den zivilen Einsatzkräften ein zentraler Übungszweck. Das Klinikum Klagenfurt war mit einem militärischen Checkpoint Schauplatz eines Übungsszenarios: Hier wurde unter anderen ein verdächtiges Fahrzeug angehalten und nach Sprengstoff untersucht. Dabei kam ein Sprengstoffsuchhund des Bundesheeres zum Einsatz.
Steiermark
In der Steiermark stand der militärische Kampf im Vordergrund. Bekämpft wurde ein robuster Gegner, der verdeckt vorging und vorwiegend in den urbanen Räumen operierte. Der „hybride“ Gegner –
ein verdeckter Feind in kleinen Gruppen – plante Anschläge auf Transportwege und auf die Kritische Infrastruktur. Das Bundesheer sicherte daher den Plabutsch-Höhenzug, die Portale des Plabutsch-Tunnels sowie das Tanklager in Lannach. Der steirische Einsatzraum erstreckte sich zwischen dem Mur- und Mürztal bzw. dem Großraum Graz über eine Fläche von etwa 140 mal 100 Kilometern. Das stellt für militärische Kräfte immer eine besondere Herausforderung dar. Zuerst muss der Gegner klar identifiziert und lokalisiert werden. Danach können militärische Kräfte möglichst unter Panzerschutz an das Ziel herangeführt werden. Erst danach folgt die eigentliche Bekämpfung des Gegners mit infanteristischen Kräften.
Fazit
Die Übung „Schutzschild 24“ war die größte Übung des Bundesheeres seit zehn Jahren. Neues Gerät, neue Strukturen und eine stark veränderte geopolitische Ausgangslage machten ein derartiges Vorhaben notwendig. Die Vielfalt der Szenarien, der hybride Gegner und die große Ausdehnung des Übungsraumes stellten das Bundesheer und die zivilen Einsatzkräfte vor großen Herausforderungen. Das bedingt eine hohe Mobilität der Truppen auf dem Boden und in der Luft, um rasch reagieren zu können. Eigenschutz der eingesetzten Soldaten, Daten- und Sprachkommunikation in Echtzeit, logistische und sanitätsdienstliche Versorgung in einem ausgedehnten Einsatzraum, der Einsatz präziser Wirkmittel im zivilen Umfeld mit einer verunsicherten Zivilbevölkerung und die Kooperation mit internationalen Partnern sind Merkmale eines künftigen Einsatzszenarios. Der Erfahrungsgewinn dazu kann nur in einer Großübung gewonnen werden. Dabei gilt: „The only mistake in life is the lesson not learned" (Einstein).
Distinguished Visitors Day
Ein „Distinguished Visitors Day“ (DVD) im militärischen Kontext ist ein spezieller Tag, an dem hochrangige Gäste eingeladen werden, um militärische Übungen oder andere bedeutende Aktivitäten zu beobachten.
Distinguished Visitor
Ein Distinguished Visitor (DV) ist definiert als ein General oder Flaggenoffizier, ein Regierungsbeamter mit dem Rang eines Brigadegenerals oder höher, oder ein ausländischer Offizier oder Zivilist, der zum DV ernannt wurde. Gelegentlich können Personen mit niedrigerem Rang, die bestimmte Positionen bekleiden, den DV-Status erhalten, z. B. ernannte Beamte und/oder zivile Führungspersönlichkeiten.
Ziele
Während eines Distinguished Visitors Day werden oft umfassende Präsentationen und Briefings organisiert, die verschiedene Aspekte der militärischen Fähigkeiten und Operationen abdecken. Die Veranstaltung kann auch die Gelegenheit bieten, direkt mit militärischem Personal zu sprechen und Fragen zu stellen, was zu einem tieferen Verständnis und einer besseren Zusammenarbeit führt. Die Hauptziele eines Distinguished Visitors Day sind:
- Demonstration von Fähigkeiten: Den Gästen werden die Fähigkeiten, Taktiken und Technologien der Streitkräfte präsentiert. Dies kann durch Live-Demonstrationen, Vorführungen von Ausrüstung und simulierte Einsatzszenarien erfolgen.
- Förderung von Beziehungen: Es dient dazu, die Beziehungen zu wichtigen zivilen und militärischen Entscheidungsträgern zu stärken und das Verständnis und die Unterstützung für militärische Operationen und Anforderungen zu fördern.
- Transparenz und Vertrauen: Es bietet eine Gelegenheit zur Transparenz und hilft, Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen dem Militär und anderen Institutionen oder Ländern aufzubauen.
- Öffentlichkeitsarbeit: Es kann auch als PR-Maßnahme dienen, um die Öffentlichkeit und die Medien über die Arbeit und die Rolle der Streitkräfte zu informieren und deren Bedeutung zu unterstreichen.
DVD Schutzschild 24
In der Theresianischen Militärakademie veranschaulichten die Soldaten Teile der Übung „Schutzschild 24“. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Generalstabschef Rudolf Striedinger und zahlreiche weitere Ehrengäste aus dem In- und Ausland nahmen daran teil. In der MilAk wurde ein Ausschnitt der Übung nachgestellt. Das Szenario: Eine Terrorzelle hat sich in einem Gebäude verschanzt, das von Soldaten gestürmt wird. Am Maria-Theresien-Platz waren neben zwei Panzer auch eine Aufklärungsdrohne, die Militärpolizei und ein Militärhund im Einsatz.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner dankte den Soldaten für ihren Einsatz und ließ sich von den verschiedenen beteiligten Gruppen die Abläufe und Erkenntnisse der Übung erläutern. „Großübungen wie diese sind für eine reibungslos funktionierende Landesverteidigung notwendig“, so Tanner. „Mit ‚Schutzschild 24‘ soll der Fokus auf die militärische Landesverteidigung gelegt und das gemeinsame Training von Berufssoldaten, Milizsoldaten sowie Grundwehrdienern gestärkt werden.“
Die militärische Übung begann mit einer dynamischen Vorführung, die einen umfassenden Eindruck des Übungsvorhabens vermitteln sollte. Anschließend konnten die auf dem Maria-Theresien-Platz ausgestellten Elemente besichtigt werden.
Ablauf
Zuerst wurde der Übungsbeitrag der Direktion 2 präsentiert. Zu sehen waren die Luftfahrzeuge, der AW-169 „Lion“ und der S-70 „Black Hawk“, die auch die Einsatzführung der „Schutzschild 24" unterstützt haben. Außerdem wurden die Fähigkeiten der EU Battlegroup (EU BG) – vertreten durch die internationalen Gäste und Mitübende –
präsentiert, um einen Eindruck der in der EU BG eingemeldeten Elemente zu vermitteln. Infanteristisch haben das Jägerbataillon 25 und die leichte Brigade bei der Übung mitgewirkt, gefolgt von Teilen des Jagdkommandos, die ebenfalls einen Übungsanteil geleistet haben. Zu sehen waren auch Teile der Direktion 6 und Direktion 8. Diese Direktionen haben nicht nur neue Fahrzeuge, sondern auch das „Cyber Ready Reaction Team" eingebracht. Diese Elemente konnten im Rahmen des statischen Displays besichtigt werden.
Beim Lufttreffen sind die Eurofighter in 1 200 Metern Höhe mit 555 Kilometern pro Stunde über den Maria Theresien Platz geflogen. Die PC 7 flog in 450 Metern Höhe mit 277 Kilometern pro Stunde, und die OH-58 „Kiowa" in 400 Metern Höhe mit 130 Kilometern pro Stunde. Diese Fluggeräte wurden alle während der Übung eingesetzt.
Der Hauptteil der Übung umfasste eine Gefechtsaufgabe aus der „Schutzschild 24". Im Zentrum konnte man ein konspiratives Treffen von terroristischen Gruppierungen sehen, die die illegalen bewaffneten Kräfte in Österreich materiell und logistisch unterstützten. Bei der Gegenjagd wurde ein Überfall auf dieses konspirative Treffen angeordnet, der real vor Ort gezeigt wurde.
Nach dem Lufttreffen erfolgte die Ausspähung und Erkundung des konspirativen Treffens durch eine der Mikrodrohnen. Diese Drohne wird gemäß des neuen Rüstprogrammes 2032 plus auf der gefechts- und taktischen Ebene eingesetzt. Die Drohne ist über den Bereich geflogen, kurz für Aufnahmen stehengeblieben und dann wieder abgezogen. Die Auswertung erfolgte dabei in Echtzeit. Somit konnten sich die angreifenden Teile kurz danach in Marsch setzen.
Teile der Panzergrenadiere 35 übernahmen gemeinsam mit Teilen der Logistiktruppe den Zugriff. Die Militärpolizei nahm dabei eine flüchtige Person fest. Die Panzer zogen mit hoher Geschwindigkeit heran. Die Schüsse der Gegner wurden erwidert und die Grenadiere nutzen den Schutz ihrer Fahrzeuge, um möglichst nahe an die Häuserfront heranzufahren. Das „Tactical PsyOps Team" kam ebenfalls zum Einsatz. Die Militärpolizei sprengte die Tür auf, um mögliche Sprengfallen entgegenzuwirken und sicherte jeden Raum beim Vorgehen. Mit Blendmittel wurde die Orientierung des Gegners gestört. Ein Gegner nimmt von einer anderen Häuserfront das Feuer auf, während ein anderer im zivilen Fahrzeug flüchtete. Die Militärpolizei stellte dieses Fahrzeug. Ein Kamerad im Häuserblock wurde verletzt. Im öffentlichen Raum wird ein Läufer durch einen Militärhund gestellt, um härtere Maßnahmen zu vermeiden. Die Verwundeten werden mit erweiterter Selbst- und Kameradenhilfe versorgt, Blutungen gestoppt und Angehörige informiert. Sie wurden mit einer Schleiftrage evakuiert. Ein beschädigtes Fahrzeug wurde durch ein gepanzertes Bergefahrzeug gesichert. Eine schnelle Bergung soll eine unerwünschte Aufmerksamkeit vermeiden. Der rasche Abzug der militärischen Kräfte soll eine Zusammenrottung von Zivilisten vermeiden. Daher ist Schnelligkeit und Präzision gefragt, um die Zivilbevölkerung vor bewaffneten Gruppierungen schützen zu können.
Oberst dhmfD Mag. Erwin Gartler, MBA, MPA, MSc; Stv. Chefredakteur beim TRUPPENDIENST;
Sophia Bach, BA; Redakteurin beim TRUPPENDIENST
Dieser Artikel erschien im TRUPPENDIENST 3/2024 (399).