Rom vor der Haustür

Luftaufnahme vom Ort des ehemaligen Kastells Stein. (Foto: UIBK https://www.uibk.ac.at/Gerald Grabherr)
Luftaufnahme vom Ort des ehemaligen Kastells Stein. (Foto: UIBK https://www.uibk.ac.at/Gerald Grabherr)

 

Das Auxiliar-Kastell Stein entstand vermutlich zur Zeit der flavischen Kaiser im späten 1. Jahrhundert n. Chr. und wurde zur Freude der Archäologen weder in der Spätantike überprägt noch durch Bebauung gestört. Das Kastell diente zur Sicherung der strategisch wichtigen Mündungen der Enns und der Aist in die Donau gegen germanische Stämme, die damals schon mehrmals den Limes durchbrochen hatten.

Der Beharrlichkeit der Wissenschaft hat es das römische Auxiliar-Kastell im Weiler Stein (Gemeinde St. Pantaleon-Erla, Bundesland NÖ, Österreich) zu verdanken, daß nun die Geschichte dieses antiken römischen Militärstützpunktes vollständig erforscht wird. Bereits der verdiente k.u.k. Offizier Maximilian von Groller-Mildensee setzte dort erste Schritte. Nun nimmt ein archäologisches Team der Universität Innsbruck diese Arbeit wieder auf und enthüllt ein bisher verborgenes Kapital der österreichischen Vergangenheit. An dieser Grabung, die vom Samstag 2. August bis Samstag 9. August 2025 stattfindet, können auch interessierte Laien zu einem Preis ab € 2.500,00 (inklusive Übernachtung) teilnehmen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, da die Teilnehmer eine theoretische und praktische Einschulung vor Ort erhalten. 

Das bisherige Fundspektrum der Grabung Stein (vor allem die Privatsammlung Karl Kremslehner) umfasst zahlreiche Reste von Gegenständen der römischen Armee, darunter sechs Militärdiplome. Das ist der größte Fund derartiger Schriftquellen am norischen Limesabschnitt. Auch die große Menge dort gefundener Münzen beweisen rege Aktivitäten, die vermutlich vom späten 1. Jahrhundert bis zu den Markomannenkriegen andauerten. Bislang konnten über 1000 antike Metallgegenstände und 400 Münzen geborgen werden. Weitere bedeutende Funde werden bei den kommenden jährlichen Grabungskampagnen erwartet.

Weitere Informationen:

ARGE Archäologie
+43 699 1310 4166
arge.archaeologie@gmail.com
Link zur Anmeldung
Link zum Auxiliarlager 

 

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