Die SAAB 35 Draken
Die SAAB 35 Draken

Die Entwicklungsarbeiten für dieses Flugzeug gehen auf eine Ausschreibung der schwedischen Luftwaffe im Jahre 1949 zurück, deren Hauptforderung ein Flugzeug verlangte, das "feindliche Bomber im schallnahen Geschwindigkeitsbereich abzufangen vermag".
Mit Flugzeugen der herkömmlichen Bauart erwies es sich damals als praktisch unmöglich, im Horizontalflug Überschallgeschwindigkeiten zu erreichen. Und so entwickelten die Schweden etwas völlig Neues, den Doppeldeltaflügel, der heute zu den äußerlich hervorstechendsten Merkmalen des "Draken" gehört. Um einen begriff von der ungeheuren Entwicklungsarbeit zu geben, die notwendig war, bis der erste Prototyp sich unter Bangen seines Schöpfers in die Luft hob, sei festgehalten, daß fünfhundert Ingenieure mit dieser Aufgabe beschäftigt waren.
Es würde zu weit führen, hier auf die technischen Einzelheiten dieses großartigen Flugzeuges einzugehen. Wesentlich von seinen Flugeigenschaften sind das ungeheure Steigvermögen und neben der rasanten Geschwindigkeit die frappante, ebenfalls dem Doppeldeltaflügel zu verdankende "Langsamflug"-Eigenschaft, die für ein Mehrzweckflugzeug, aber auch für die Landesoperation von größter Bedeutung ist. Besonders interessant in technischer Hinsicht ist aber auch die Möglichkeit bewaffneter Zuladung, die beim "Draken" in der Tat einen Grad erreich hat, der für ein Mehrzweckflugzeug kaum noch zu überbieten ist.
Technische Daten
Dimensionen
- Spannweite: 9,40 m
- Länge: 15,80 m
- Höhe: 3,90 m
Gesamtgewicht
- Abhängig von der Bewaffnung ungefähr 9000 kg
Leistung
- Höchstgeschwindigkeit: über Mach 2
- Reisegeschwindigkeit: 950 km/h
- Landegeschwindigkeit: 215 km/h
- Steigfähigkeit: zirka 15.000 m/min
- Normale Landestrecke mit Bremsfallschirm: 600 m
- Normale Landestrecke ohne Bremsfallschirm: 1.200 m
Bewaffnung und Ausrüstung
- Vier Außenhängevorrichtungen (3x100 kg, 1x500 kg) unter jedem Flügel und drei (zu 500 kg) unter dem Rumpf
- Behälter können aufnehmen: gelenkte oder ungelenkte Luft/Luft-Raketen (19x7,5 cm), 18x13,5cm Bofors Luft/Boden-Raketen, Bomben, Kamerabehälter oder Kraftstofftanks
- Zwei oder vier RB-324 Sidewinder Luft/Luft-Lenkkörper können unter den Flügeln oder dem Rumpf befördert werden.
- Zwei 30 mm Maschinenkanonen (eine in jedem Flügel) können durch eingebaute Kraftstoffbehälter ersetzt werden
- Komplette Radarausrüstung
Der Beitrag ist im TRUPPENDIENST-Heft 1/1963 erschienen.
-red-