- Veröffentlichungsdatum : 03.03.2022
- – Letztes Update : 11.03.2022
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Überschwere Panzerprojekte. Konzepte und Entwürfe der Wehrmacht

Michael Fröhlich
Überschwere Panzerprojekte. Konzepte und Entwürfe der Wehrmacht
176 Seiten, 23,5 x 27 cm, gebunden
€ 29,90
ISBN 978-3-613-03925-4
Motorbuch Verlag, Stuttgart 2016
Bereits nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wetteiferten deutsche, englische und sowjetische Ingenieure um die Konstruktion eines Riesenpanzers. Dieser sollte, wie die Schlachtschiffe auf hoher See, den Krieg zu Land dominieren und war auch dazu gedacht, feindliche Befestigungen im Alleingang durchbrechen zu können. Der britische A1 E1 „Independent“ war eine dieser Entwicklungen, der sowjetische Mehrturmpanzer T35 und das deutsche „Neubaufahrzeug“ folgten. Die ständige Steigerung von Panzerung und Bewaffnung führte zu teils absurden Konstruktionen. Über die Köpfe und den Bedarf des Heeres hinweg erteilte Adolf Hitler persönlich den Auftrag zur Konstruktion eines solchen „Landschlachtschiffes“, zu einer Zeit größter Material- und Produktionsengpässe.
Michael Fröhlich, der im Motorbuch Verlag bereits zum überschweren Panzer „Maus“ geschrieben hat, beschäftigt sich in diesem Buch mit dem 82 Tonnen Krupp Projekt W 1648, aus dem sich das Projekt „Löwe“ mit bis zu 100 Tonnen entwickelte. Dieses wurde aber nach einem halben Jahr Entwicklung inklusive acht Entwicklungsstufen, als zu leicht eingestuft. In weiterer Folge wird die Baureihe E mit ihren Klassen E-5, E-10, E-25, E-50, E-75 und vor allem dem 130 bis 140 Tonnen schweren E-100 behandelt. Insbesondere vom E-100 gibt es viele seltene Fotos und Detailaufnahmen von der Teststation Haustenbeck, die zum Teil von US-Soldaten stammen. Auch von der 17 cm Selbstfahrlafette 17/21 „Grille“, die im nachfolgenden Kapitel beschrieben wird, gibt es zahlreiche Fotos und Schnittzeichnungen. Da sich diverse an Panzern angebrachte Minenräumgeräte als zu fehleranfällig erwiesen, wurden 1940 die Firmen Krupp und Alkett mit der Entwicklung eines eigenen Minenräumgerätes beauftragt. Während sich der Alkett-Prototyp heute im russischen Panzermuseum Kubinka befindet, ist über den Verbleib des Krupp-Prototyps nichts bekannt.
Aus Ermangelung eigener Experten bediente sich die Sowjetunion deutscher Konstrukteure. Ihre Wahl fiel auf das Ingenieurbüro Edward Grote, das Anfang der 1930er-Jahre einen Prototyp des Grote Tank baute, der trotz guter Eigenschaften wegen zu hoher Kosten nicht in Serienproduktion ging. Auch weitere Entwürfe Grotes – wie der 1.000-Tonnen-Festungstank – konnten sich nicht durchsetzen. Sowjetische Großentwürfe werden im letzten Kapitel des Buches ebenso aufgearbeitet wie Grotes Projekt P-1.000, das nur als Modell existierte. Zahlreiche Bilder und Schnittzeichnungen ermöglichen eine Vorstellung dieses gigantischen Projektes. Zu guter Letzt werden auch noch die Projekte 60/80-cm-Panzermörser kurz angeschnitten. Im Anhang befinden sich die Kurzbiografien der Ingenieure, die an der Entwicklung beteiligt waren.
-rei-