Kampferfahren. Militärische Lektionen aus dem Krieg in der Ukraine
Christian Väth
Kampferfahren. Militärische Lektionen aus dem Krieg in der Ukraine
Spartanat Red Book Nr. 3
DGMEDIA
144 Seiten
15,90 €
978-3-11-903526-03-7
Der Ukraine-Krieg ist ein aktuelles Faktum, das uns seit mehr als zwei Jahren begleitet. In Friedenszeiten machen sich viele Menschen – vom Laien bis zum Fachmann – theoretische Gedanken über eine mögliche Kriegsführung in der Zukunft. Wie weit diese Einschätzungen stimmen, zeigt aber erst der scharfe Schuss – analog zu einem gerne verwendeten Satz im Bundesheer. Somit bietet der gegenwärtige Krieg in der Ukraine die Möglichkeit, theoretische Überlegungen zu überprüfen und Lehren daraus zu ziehen. Das ist besonders für die Adaption der Einsatzführung in den eigenen Streitkräften entscheidend, um im Falle eines Krieges tatsächlich vorbereitet zu sein.
Dieses theoretische Setting ist die Ausgangslage dieses Buches, das mit Vorworten des Autors Christian Väth und dem österreichischen Militärexperten Markus Reisner beginnt. Danach werden in den beiden Hauptkapiteln Strategische Faktoren und Taktische Faktoren, die wiederum mehrere Unterkapitel aufweisen, die aktuelle Einsatzführung im Ukraine-Krieg und die Hintergründe, die zu dieser führten, dargestellt. Der Anhang mit einem Text des ehemaligen Befehlshabers der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyi, beschließt die Ausführungen.
Der Autor versteht es mit relativ wenig Text viele relevante Informationen zu vermitteln, die bei der zukünftigen Kampf-, Einsatz- und Kriegsführung zu berücksichtigen sind. Dabei stellt Väth nicht nur die Ergebnisse von Analysen vor, vielmehr verfolgt er das Schema: Ansprechen – Beurteilen – Folgern in seinen Ausführungen, mit denen der Leser auch seinen erkenntnistheoretischen Ansatz nachvollziehen kann. Aber nicht nur dieser Ansatz ist interessant, sondern vor allem die Ergebnisse, die der Autor mit diesem ableiten und somit dem Leser präsentieren kann. Dass aufgrund der Kürze und Prägnanz der Darstellung da und dort der Text ein wenig leidet, ist ein kleiner Schönheitsfehler. Dieser ist aber auch die Basis für ein Werk, für das die Beschreibung: kleines Büchlein – großer Inhalt zutrifft, und das hält, was es im Titel verspricht.
-keu-