• Veröffentlichungsdatum : 21.11.2019
  • – Letztes Update : 22.11.2019

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Military World Games 2019

Michael Gottlieber

Vom 18. bis 27. Oktober 2019 fanden die siebten CISM Military World Games statt. Mit der Austragung wurde dieses Mal China betraut. Die Veranstalter entschieden sich als Wettkampfort für Wuhan, der fünftgrößten Stadt der Volksrepublik China.

Die Vorbereitungen für diese Spiele begannen bereits 2011 und umfassten eine komplette Neuerrichtung der Sportstätten, den Bau eines eigenen Athletendorfes sowie die Planung und Schaffung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen für dieses sportliche Großereignis. Schätzungen zu Folge waren bis zu 150.000 freiwillige Helfer und Organisationsmitglieder im Einsatz. Viele davon wurden aus den Universitäten rekrutiert. Die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch. Bei allen Ein- und Ausgängen wurden Sicherheitschecks inklusive Gepäckskontrollen durchgeführt. Bei den Verlegungen zu und von den Sportstätten wurde die gesamte Strecke für den öffentlichen Verkehr gesperrt, somit waren bis zu 60 Kilometer Straße menschenleer.

An den Spielen in Wuhan, die hinsichtlich dem Organisationsaufwand durchaus mit Olympischen Spielen vergleichbar sind, nahmen Sportsoldaten aus 109 Nationen teil. Rund 8.500 Soldatinnen und Soldaten sowie etwa 4.000 Betreuer und Funktionäre fanden im „Military Athletes Village“ eine temporäre Heimat. In 25 Sportarten konnten sich die Heeressportler mit den besten Athleten der Welt messen. Österreich reiste mit einer Delegation in der Stärke von 70 Personen an. Head of Delegation war Brigadier Gernot Gasser.

Die Abreise nach China erfolgte vom 15. auf den 16. Oktober 2019. Sie startete in der Wiener Vega-Payer-Weyprecht-Kaserne, nachdem die Delegation am Vortag durch den Chef des Generalstabes, General Mag. Robert Brieger, in der Rossauer Kaserne verabschiedet wurde. Nach knapp 20 Stunden Flug und sechs Stunden Zeitverschiebung landeten die Österreicher auf dem Flughafen Wuhan. Die offizielle Eröffnung der Military World Games war für den 18. Oktober angesetzt. Sichtlich beeindruckt von dem gewaltigen Spektakel, das in seiner Dimension nur noch von der Eröffnungszeremonie bei Olympischen Spielen gesteigert werden kann, kehrten die österreichischen Athleten in das Military Athletes Village zurück, wo sich die Sportlerinnen und Sportler auf die kommenden Bewerbe, der zehn Tage dauernden Spiele vorbereiten konnten.

Erfolge

Korporal Florian Gamper gewann beim Zeitfahren der Radfahrer die Silbermedaille. Beim Militärischen Fünfkampf sicherten sich Zugsführer Christian Hofer und Gefreite Cornelia Rott gleich beim ersten Bewerb, dem Schießen, Medaillen in der Tageswertung. Rott zeigte beim Hindernisschwimmen, ihrer Paradedisziplin, dass sie sogar die Weltrekordhalterin schlagen konnte und blieb nur wenige Hundertstelsekunden hinter der Erstplatzierten. Bei den Herren erreichte Wachtmeister Markus Weber den hervorragenden achten Gesamtrang. Die anderen Fünfkämpfer blieben hinter ihren gesteckten Zielen und rutschten ins Mittelfeld ab. Besonderes Pech hatte Zugsführer Philipp Eibl, der sich auf der Hindernisbahn eine Verletzung zugezogen hatte und die restlichen Bewerbe nur mehr als Zuseher miterleben konnte.

Die Orientierungsläufer erlebten einen turbulenten Start in ihre Bewerbe. Das lag jedoch nicht an dem Team. Vielmehr gab es einen sportlicher Betrugsvorwurf – ausgerechnet bei der Mannschaft des Gastgeberlandes. Nach Protesten mehrerer Nationen, wurde schließlich das gesamte chinesische Orientierungslauf-Team disqualifiziert. Die Heeressportler ließen sich davon nicht beirren und bewiesen ihr Können auf der Langdistanz. Korporal Ursula Kadan holte sich in dieser Disziplin die Silbermedaille mit nur 14 Sekunden Rückstand auf die Siegerin. Im Staffelbewerb zeigte das Bundesheer-Team ebenfalls eine solide Leistung, die aber nicht belohnt wurde. Die Österreicher rund um Zugsführer Gernot Ymsen landeten schließlich im vorderen Drittel der Wertung.

Beim Schießen, einer weiteren Schwerpunktsportart des Bundesheeres, zeigten sich die Schützen von ihrer besten Seite. In der Teamwertung konnten sich Zugsführer Alexander Schmirl, Zugsführer Bernhard Pickl und Korporal Gernot Rumpler die Silbermedaille im 300-m-Dreistellungs-Match und die Bronzemedaille im 300-m- Schnellfeuer sichern.

Fazit und Abschluss

Die übrigen Heeressportlerinnen und –sportler konnten teilweise mit persönlichen Bestnoten in ihren Bewerben punkten und ihr Können auf dem internationalen Parkett präsentieren. Auch wenn es nicht für einen Platz auf dem Siegerpodest in diesem stark besetzten Teilnehmerfeld reichte, konnten sich österreichische Athletinnen und Athleten über insgesamt 17 Top-Ten-Platzierungen freuen. Aufgrund der Gesamtleistung schnitt Österreich im Nationenvergleich gut ab. Mit dem Platz 36 von 109 teilnehmenden Nationen zeigte das Österreichische Bundesheer, dass das Konzept der Sportförderung in Österreich funktioniert.

Am 27. Oktober 2019 wurde das „Military World Games Fire“ im Zuge einer traditionell gefärbten Abschlussfeier gelöscht und die Spiele für beendet erklärt. Nach einer etwa 20 stündigen Rückreise wurde die österreichische Delegation durch Bundesminister Thomas Starlinger im Verteidigungsministerium empfangen. Bei dieser Gelegenheit überreichte der Bundesminister Ehrenpreise und Auszeichnungen an die Medaillengewinner. Beim anschließenden Buffet konnten sich Vertreter aus den Sektionen mit den Heeressportlern austauschen. Brigadier Gernot Gasser zog eine positive Bilanz: „Diese Erfahrungen werden nicht nur die Sportler, sondern auch die Betreuer und Trainer mitnehmen. Jeder Heeressportler gab sein Bestes und wir blicken mit Zuversicht auf die Spiele in vier Jahren.“

Stabswachtmeister Michael Gottlieber ist im Heeressportzentrum für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich und leitete das österreichische Medienteam in Wuhan.

Links:

Sport im Bundesheer
flickr-Fotoalbum: Military World Games Wuhan 
 

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