• Veröffentlichungsdatum : 27.11.2017

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  • 494 Wörter

"NETZWERK 17"

Gregor Roesler-Schmidt, Stefan Tesch

Von 13. bis 24. November 2017 übten Milizsoldaten des Jägerbataillons Wien 2 „Maria Theresia“ den Schutz kritischer Infrastruktur an drei Schutzobjekten. Der Ort dieser gemeinsamen Übung von Bundesheer, Polizei und den Betreibern der Schutzobjekte war die Bundeshauptstadt Wien.

Der Übungszweck der „NETZWERK 17“ war der Schutz kritischer Infrastruktur. Darunter versteht man wichtige und sensible Einrichtungen, die für den Erhalt des geregelten öffentlichen Lebens verantwortlich sind, wie Einrichtungen der Energieversorgung, der medizinischen Versorgung aber auch Verkehrsverbindungen oder Rundfunkstationen. Anders als die Übungen der Vorjahre fand die „NETZWERK 17“ nicht auf einem Truppenübungsplatz sondern im Stadtgebiet von Wien statt. Dazu waren die Soldaten an den drei Schutzobjekten: ORF-Zentrum am Küniglberg, Ölhafen Lobau und einem Gas- und Stromknotenpunkt der Wiener Netze in Erdberg eingesetzt.

Gemeinsame Übung

Im Fokus dieser Milizübung stand die Zusammenarbeit mit zivilen Organisationen. In diesem Fall waren das die Betreiber der Schutzobjekte sowie die Polizei. Darüber hinaus waren eine Kompanie der Garde, das Militärkommando Wien sowie Soldaten des Stabsbataillons 3 an der „NETZWERK 17“ beteiligt. Die Übungsannahme war ein sicherheitspolizeilicher Assistenzeinsatz auf Anordnung des Innenministeriums in Folge von großflächigen Bedrohungen durch staatsfeindliche Gruppierungen.

Die Polizei übte nicht nur den Objektschutz bzw. den Einsatz, sie unterstützte die Soldaten auch bei der Ausbildung. So schulten Beamte der Polizei in der ersten Übungswoche die Soldaten des Wiener Milizbataillons in den Themen Personen- und Fahrzeugkontrolle, im korrekten Anhalten von Personen sowie den adäquaten Umgang mit Aggressoren.

Die zweite Übungswoche beinhaltete den taktischen Teil der Übung. „Role Player“ spielten dabei realitätsnahe Übungseinlagen wie etwa Demonstrationen und Gewaltaktionen, aber auch „harmlosere“ Einlagen wie verdächtige Personen oder die Abgabe von Paketen, ein. Die Soldaten wurden so mit dem richtigen Verhalten im Umgang mit aufgebrachten Demonstranten beispielsweise vor dem Schutzobjekt ORF-Zentrum konfrontiert und gefordert. Dabei trainierten sie unter anderem das Stellen, Anhalten bzw. die Kontrolle von Fahrzeugen und Personen oder die Sanitätsversorgung.

Der Höhepunkt und das Ende der „NETZWERK 17“ war eine dynamische Leistungsschau für Ehrengäste und Journalisten am Gelände des ORF-Zentrums. Dabei demonstrierten die Milizsoldaten zunächst das Stellen von verdächtigen Personen durch eine Streife. Danach „detonierte“ als zweite Einlage ein Gepäckstück und „verletzte“ die Soldaten eines Spähtrupps. Daraufhin führte der Sanitätszug des Bataillons die Erstversorgung und den Abtransport durch.

Teamarbeit

Unter den Ehrengästen der dynamischen Vorführung befanden sich unter anderem Generalleutnant Mag. Franz Reißner, der Kommandant der Landstreitkräfte und der Militärkommandant von Wien, Brigadier Mag. Kurt Wagner. Reißner betonte in seiner Ansprache die Notwendigkeit, das Bundesheer auch in andere Disziplinen der Zivilgesellschaft zu integrieren als in der Landesverteidigung. Wagner lobte wiederum die gute Zusammenarbeit zwischen dem Bundesheer und der Polizei. Abschließend unterstrich Oberst Bernhard Schulyok, der Kommandant des Jägerbataillons Wien 2, die Bedeutung der Miliz und sagte: „Das Netzwerk im Zentrum dieser Übung spannt sich von Soldaten zur Polizei über Unternehmen zu unseren Familien. Unser Auftrag ist es, dieses Netzwerk zu fördern, zu unterstützen und zu schützen.”

Hauptmann Gregor Roesler-Schmidt und Oberwachtmeister Stefan Tesch waren Teil der Stelle für Öffentlichkeitsarbeit beim Jägerbataillons Wien 2 „Maria Theresia“ während der NETZWERK 17.

 

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