Rettungsübung in Afghanistan
Deutsche und österreichische Soldaten absolvierten in Masar-i Scharif erfolgreich eine Luftrettungsübung (AirMedEvac). Die Militärberater übten die medizinische Erstversorgung eines verwundeten Soldaten sowie die anschließende Rettung durch CH-53-Hubschrauber des Einsatzgeschwaders des Train, Advise and Assist Commands North (TAAC N).
Die Beratung der afghanischen Armee ist Hauptaufgabe der NATO-Mission „Resolute Support“ in Afghanistan. Durch eigene militärische Übungen und Ausbildungen wird regelmäßig auch die Einsatzbereitschaft multinationaler Soldaten im Norden des Landes geübt und erhalten. Als Teil der Einsatzvorbereitung übten die Soldaten die medizinische Erstversorgung eines verwundeten Soldaten, die anschließende Evakuierung durch CH-53 Hubschrauber des Einsatzgeschwaders sowie die sanitätsdienstliche Versorgung.
Szenario
In einem Übungsszenario sind deutsche und österreichische Soldaten bei einer Erkundung des weitläufigen Übungsgeländes im Camp Shaheen im Westen von Masar-i Scharif. Bei einem Erkundungshalt legen die Soldaten einige Meter zu Fuß zurück. Plötzlich sackt ein Soldat zusammen. Die Übung beginnt: simuliert wird eine Schussverletzung. Schnelles Handeln ist nun erforderlich. Die Soldaten reagieren sofort, simulieren die Erwiderung des Feuers auf den Feind und ziehen den Verwundeten unter Eigensicherung in den Schutz eines nahegelegenen Hügels.
Der Soldat ist bei Bewusstsein, verliert aber viel Blut, was durch Kunstblut dargestellt wird. Während zwei Soldaten den Übungsverwundeten versorgen, setzt ein Soldat eine Meldung an das Lagezentrum des TAAC N ab. Die anderen Soldaten überwachen das Umfeld in alle Richtungen. Das Einsatzgeschwader wird alarmiert und bereitet zwei CH-53 Hubschrauber für eine Evakuierung vor. Einer der Hubschrauber dient als Rettungshubschrauber (AirMedEvac), der andere wird zur Sicherung eingesetzt.
Ablauf
Die Soldaten agierten routinemäßig, legten Druckverbände an und stillten die starke Blutung. Nach einem festgelegten Meldeschema wurde der Zustand des Verwundeten an das Lagezentrum gemeldet. Währenddessen versorgt der Beratertrupp den Übungsverwundeten.
Die Ersthelfer überprüften dabei ständig die Vitalfunktionen. In Vorbereitung auf die Landung des Hubschraubers erkundeten die Soldaten einen geeigneten Landeplatz. Dieser wurde im Anschluss auf mögliche Gefahren abgesucht und markiert. Parallel wurde der Übungsverletzte für den Transport vorbereitet.
Als sich die Hubschrauber näherten, wurde durch einen grünen Rauchkörper die Position des gesicherten Landeplatzes angezeigt. Während die Piloten des AirMedEvac-Hubschraubers die Landung vorbereiteten, sicherte der zweite Hubschrauber die Umgebung. Jetzt musste es schnell gehen. Das deutsch-österreichische Beraterteam brachte den Verletzten zum Hubschrauber. Die Crew übernahm den Verletzten, stabilisierten ihn und wenige Momente später hob der Hubschrauber ab.
Im Tiefflug flogen die beiden Maschinen in Richtung Camp Marmal, wo der Übungsverletzte durch Sanitäter übernommen und weiter versorgt wurde. Das multinationale Einsatzlazarett verfügt über die medizinischen Möglichkeiten eines deutschen Kreiskrankenhauses. Etwa 80 Soldaten sorgen hier für die truppenärztliche Versorgung und behandeln in Notfällen.
Fazit
Durch regelmäßige Übungen wie die AirMedEvac-Übung werden Routineverfahren überprüft, Abläufe gefestigt und die Einsatzbereitschaft des deutschen Einsatzkontingentes in Afghanistan gewährleistet. Im Camp Shaheen ist auch das Hauptquartier des 209. Korps der afghanischen Armee beheimatet. Das multinationale Beraterteam TAAC N bildet hier fast täglich afghanische Soldaten aus. Darüber hinaus trainieren, beraten und unterstützen multinationale Berater die afghanische Armee beispielsweise beim Betrieb eines Sanitätszentrums oder der Pionierschule.
HQ Train, Advice and Assist Command North