• Veröffentlichungsdatum : 19.03.2019

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Assistenzeinsatz „Schneefall 19“

Tristan Nikischer

Riesige Mengen an Schnee legten Teile des Landes lahm. Viele Orte, Täler und Hütten waren komplett von der Außenwelt abgeschnitten und tausende Menschen eingeschlossen. Nahrungsmittel, Treibstoff und Medikamente gingen aus. Was wie eine apokalyptisches Szenario aus einem Science-Fiction-Film klingt, war im Jänner 2019 in Österreich Realität.

Das Bundesheer wurde aufgrund des enormen Schneefalles zum Assistenzeinsatz „Schneefall 19“ beordert und erbrachte wichtige Hilfsleistungen. Die insgesamt 1.700 beteiligten Soldaten, darunter auch Pioniereinheiten, unterstützten die zivilen Einsatzkräfte beim Räumen von Schnee, bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Treibstoff und Medikamenten und führten per Hubschrauber Lawinensprengungen durch. Der Einsatz dauerte von 6. bis 19. Jänner, insgesamt 13 Tage. Die Kräfte des Bundesheeres waren in den sechs Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich eingesetzt - ein neuer Rekord für einen Assistenzeinsatz.

125 Lawinensprengungen

In der Luft waren 20 Hubschrauber aller im Bundesheer vorhandener Typen eingesetzt (S-70 „Black Hawk“, Agusta Bell 212, „Alouette“ III und Bell OH-58 „Kiowa“). Diese flogen in Summe 258 Stunden und führten dabei 852 Starts und Landungen durch. 125 Lawinensprengungen mit insgesamt 850 kg Sprengstoff wurden ebenfalls von Hubschraubern aus durchgeführt. Außerdem absolvierten sie Lawinenerkundungs-, Transport- und Evakuierungsflüge. 850 Personen wurden auf diesem Wege evakuiert, zehn Tonnen Lebens- und Betriebsmittel sowie Medikamente transportiert. Per „Downwash“-Abwind-Verfahren säuberten S-70 „Black Hawk“ schneeüberladene Bäume neben wichtiger Infrastruktur wie Stromleitungen und Straßen.

87.000 Arbeitsstunden

910 der 1.700 beteiligten Soldaten waren Grundwehrdiener. Die auf dem Boden eingesetzten Kräfte räumten Straßen, schaufelten Dächer ab, suchten vermisste Personen und stellten Fernmeldeverbindungen wieder her. Dabei wurden sie durch schweres Gerät unterstützt: 30 Pionierfahrzeuge (unter anderem Baggerlader, Senkmuldenkipper und Radlader) sowie 40 Transport- und Groß-Kfz standen im Einsatz. 750 bis 1.000 Soldaten sowie neun Lawineneinsatzzüge waren zusätzlich in ständiger Bereitschaft und wurden für weitere Einsätze in Reserve gehalten. Die Helfer des Bundesheeres leisteten insgesamt 87.000 Arbeitsstunden.  

Tristan NIKISCHER, BA ist Redakteur beim TRUPPENDIENST.

 

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