• Veröffentlichungsdatum : 28.06.2016
  • – Letztes Update : 30.06.2016

  • 3 Min -
  • 592 Wörter

CSDP Orientaton Course in Georgien

Christof Stranner

Common Security and Defence Policy Orientation Course in Georgien

Von 6. bis 10. Juni 2016 fand ein internationaler Kurs des European Security and Defence Colleges unter österreichischer Beteiligung in Georgien statt. Neben dem "Course Director" und mehreren Vortragenden nahm auch ein Vertreter des Österreichischen Bundesheeres teil. Ziel des Kurses war die Vermittlung von Grundlagen, Strukturen und Prozessen der Gemeinsamen Sicherheits- zund Verteidigungspolitik der EU in Verbindung mit den osteuropäischen Partnern.

Mit ungeheurer Kraft drängt der Fluss Kura durch die georgische Hauptstadt Tiflis. Eine ebensolche Kraft ist spürbar, wenn man in Georgien die Zugehörigkeit zu Europa anspricht. Georgier verstehen sich als Europäer. Sie begründen ihre Zugehörigkeit mit geschichtlichen Berührungspunkten und ihrer Religion. Daher ist es für sie nur schlüssig, dass Georgien zur Europäischen Union (EU) gehören soll.

Das European Security and Defence College richtete daher vom 6. Juni 2016 bis zum 10. Juni 2016 einen „Common Security and Defence Policy“- Kurs in Tiflis, Georgien, aus. 

Durchführung

Der Kurs wurde von der Europäischen Union einerseits und von den Ländern Österreich und Georgien andererseits durchgeführt. Als Hauptverantwortlicher zeichnete der österreichische „Course Director“, Dr. Jochen Rehrl, verantwortlich. Auch namhafte Vortragende wie Dr. Arnold Kammel, der Direktor des Austrian Institute for European and Security Policy, Mag. Ursula Hann, der Leiterin des Referates für Vereinte Nationen und internationale Kooperation im BMLVS oder Dipl. Ing. Christof Dallermassl, der seine profunden Kenntnisse zur Cyber Sicherheit aus der Privatwirtschaft präsentierte, waren aus Österreich angereist.

Teilnehmer und Inhalte

Der Großteil der insgesamt 53 Kursteilnehmer stammte aus Ländern, die als osteuropäische Partner der EU gelten. Dazu zählen Weißrussland, die Ukraine, Moldawien, Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Auch Vertreter von EU-Ländern wie Deutschland, Irland, Spanien, Frankreich, Italien, Dänemark, Schweden und Österreich vertieften ihre Kenntnisse betreffend gemeinsamer Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Die Lehrinhalte sind für Angehörige des Militärs, der Polizei, von diplomatischen Vertretungen und sonstigen Dienststellen aller Europäischen Länder, die sich mit gemeinsamer Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschäftigen, konzipiert. Der Kurs stellt eines der beliebtesten Ausbildungsprogramme des European Security and Defence Colleges dar und stattet seine Teilnehmer mit genauem Wissen über die Europäische Union, ihre Sicherheitsstrategien, CSDP Strukturen, Fähigkeitsentwicklungen innerhalb der EU-Umgebung, wie auch mit einem Überblick über CSDP Einsätze aus.

Inhaltlich wurde der Bogen von abstrakten Themen wie „Gemeinsamen Sicherheitsstrategien“ über „Strukturen und Prozesse zur Krisenbewältigung“, „Fähigkeitenentwicklung im zivilen bzw. militärischen Kontext“ bis hin zu konkreten Beispielen wie „Terrorismus und Migration“, „Schutz von Zivilisten“ und „Cyber Sicherheit in der Praxis“ gespannt.

Das Kursprogramm sah auch eine Exkursion vor. Diese beinhaltete eine Besichtigung des Stalin-Museums in Gori und eine Einweisung in die Lage Südossetiens an der Demarkationslinie.

Der größte Lerneffekt, neben dem Kennenlernen eines anderen Landes und dem Erwerb von Wissen, bestand jedoch im Wahrnehmen anderer, durchwegs positiver, Sichtweisen auf die Europäische Union seitens östlicher Partnerstaaten und auf die gemeinsame Reflexion im internationalen Umfeld.

Land und Leute

Eineinhalb Jahrtausende alte Sakralbauten stehen neuen futuristischen Bauten gegenüber.

Das Gastland konnte die internationale Teilnehmerschaft in vielerlei Hinsicht in seinen Bann ziehen. Georgien verfügt über eine atemberaubende Landschaft, lebendige Geschichte, über architektonisch-moderne Sehenswürdigkeiten und gleichermaßen liebenswürdige wie auch gastfreundschaftliche Einwohner. Die landestypische Küche überraschte durch ihre Vielfalt und ihre Naturbelassenheit.

European Security and Defence College

Das European Security and Defence College ist ein Netzwerk, das aus 120 Institutionen (von Diplomatischen Akademien bis hin zu Polizeiakademien) gebildet wird und 40 verschiedene Ausbildungsprogramme anbietet. Diese reichen von eintägigen Seminaren bis hin zu Lehrgängen in der Dauer von einem Jahr.

Das Ausbildungsprogramm verwendet zeitgemäße didaktische Methoden und bietet auch wohlstrukturiertes E-learning als Medium für die Vermittlung von Grundlagen ein. Auch der gegenständliche Kurs basierte auf dem solchermaßen vorab zu erwerbenden Wissen.

Hauptmann Christof Stranner ist Redakteur bei TRUPPENDIENST.

 

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