• Veröffentlichungsdatum : 05.05.2020
  • – Letztes Update : 02.03.2021

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Die letzte Hauptkampflinie

Gerold Keusch

Am 8. Mai 1945 - vor 75 Jahren - ging der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende. Im kollektiven Gedächtnis Österreichs ist er gegenwärtig die prägendste kriegerische Auseinandersetzung. Unzählige Bücher, wissenschaftliche Arbeiten und Artikel wurden über diese Zeit geschrieben und tausende Dokumentationen hergestellt, die beinahe jeden Aspekt behandeln. Doch trotz dieser Vielzahl an Publikationen gibt es nach wie vor Bereiche, die noch wenig bearbeitet wurden.

Die vorliegende TRUPPENDIENST-Artikelserie widmet sich einem dieser bisher eher unterbelichteten Kapitel des Zweiten Weltkrieges: Der letzten Hauptkampflinie der Ostfront in Österreich zwischen der Donau und dem Alpenvorland. Diese Serie soll einen Überblick bieten und darstellen, warum und wie diese etabliert wurde, wie die Kämpfe in diesem Bereich abliefen, welche Besonderheiten es dabei gab und welche Verbände dort eingesetzt waren. Neben dem Dachartikel, der auch allgemeine Informationen zu den involvierten Truppen und dem allgemeinen Frontverlauf enthält, besteht die Serie aus den folgenden Artikeln:

Aufbau und Inhalt

Der Aufbau der Artikelserie folgt der Chronologie des sowjetischen Vorstoßes im April und Mai 1945 entlang des Donautales bzw. des nördlichen Alpenvorlandes bis an den Fluss Enns, der sich in vier Phasen einteilen lässt:

Phase 1: Vom Beginn der Westumfassung Wiens durch die Rote Armee am 3. April bis zum Erreichen der Traisen durch deren Spitzen am 13. April (Artikel: „Marsch an die Traisenlinie“).

Phase 2: Ab dem Beginn des unmittelbaren Angriffes auf St. Pölten am 14. April bis zur Etablierung der letzten Hauptkampflinie ab dem 22. April .

Phase 3: Vom Stillstand der Front ab dem 23. April bis zum vorletzten Tag des Krieges, dem 7. Mai 1945 (die Phasen 2 und 3 werden in den drei Artikeln: „Kampf um den Kremser Brückenkopf“, „die Front bei St. Pölten“ und „Vorstoß entlang der Traisen“ behandelt).

Phase 4: Der sowjetische Vorstoß in den Westen am 8. Mai bis zum Zusammentreffen der Amerikaner und Sowjets an der Enns sowie die letzten Kampfhandlungen im Alpenvorland/Donauraum am 9. und 10. Mai 1945 (Artikel: „Der 8. Mai 1945 im Alpenvorland“).

Die Kriegsverbrechen, die im Zuge dieser Kampfhandlungen von beiden Seiten ausgeübt wurden, sind ein Faktum, das nicht geleugnet, wegdiskutiert oder relativiert werden darf. Die breite Behandlung dieses Aspektes würde jedoch den Rahmen der Artikelserie genauso sprengen, wie andere Episoden der letzten Kriegswochen, weshalb sie – obwohl sie evident sind und an vielen Stellen der gesichteten Quellen erwähnt werden – nur am Rande behandelt werden. 

Die Endphaseverbrechen im Rücken der Front zwischen Krems und Lilienfeld werden jedoch bewusst thematisiert. Denn um die Ereignisse in den letzten Kriegswochen in einer möglichst breiten Dimension darzustellen, reicht es nicht, sich auf die militärischen Aspekte zu beschränken. Schließlich führte die militärische Lage auch zu Gewaltexzessen an den Gegnern des NS-Regimes im Hinterland, die vor allem von militärischen Einheiten ausgeführt wurden. Aus diesem Umstand leitet sich die moralische Verpflichtung für den TRUPPENDIENST als Fachmagazin des Österreichischen Bundesheeres ab, diesen Verbrechenskomplex zu thematisieren. Schließlich ist es für die Streitkräfte eines demokratischen Rechtsstaates, der sich zu Menschenrechten und Humanität – nicht zuletzt wegen seiner Geschichte – bekennt, eine Notwendigkeit auch die „hässliche Fratze“ des Krieges und der eigenen Vergangenheit anzusprechen (Artikel: „Verbrechen hinter der Hauptkampflinie“).

Eingesetzte Kräfte

Der Einsatz der Kräfte änderte sich an der letzten Hauptkampflinie, aufgrund der Lage im Großen und der damit einhergehenden Verlegung der Schwergewichte auf beiden Seiten, mehrmals. Aber auch innerhalb der Korps und der Divisionen wurde die Truppeneinteilung häufig verändert und angepasst, Regimenter und Bataillone anderer Großverbände zugeführt, eigene abgegeben, die später – häufig durch die Kampfhandlungen dezimiert – wieder in ihren ursprünglichen Verband eingegliedert wurden.

Deutsche Truppen

Auf der deutschen Seite befanden sich drei Korps der 6. SS-Panzerarmee – eine von vier Armeen der Heeresgruppe Süd (ab 30. April Heeresgruppe Ostmark) – im Raum. Zwischen der Donau und dem Alpenvorland war das Korps Bünau eingesetzt. Nördlich der Donau befand sich das 2. SS-Panzerkorps, entlang der nördlichen und nordöstlichen Ausläufer des Alpenvorlandes das 1. SS-Panzerkorps. Die Masse, der in der Artikelserie beschriebenen Kampfhandlungen, fällt in den Verantwortungsbereich des Korps Bünau. Das 1. SS-Panzerkorps ist relevant, da die Nahtstelle beim Traisendreieck bereits in dessen Verantwortungsbereich lag. Das 2. SS-Panzerkorps ist für den Frontabschnitt zwischen Krems und Lilienfeld nur von geringer Bedeutung, da dieses kaum in die Kämpfe südlich der Donau involviert war, wenngleich die beiden SS-Regimenter „Deutschland“ und „Der Führer“ der 2. SS-Division „Das Reich“ im Bereich des Kremser Brückenkopfes, dem Korps Bünau als Reserve unterstellt waren.

Korps Bünau

Das Korps Bünau wurde als Kampfgruppe Staudinger aus der Not heraus gegründet. Aufgrund der Westumfassung Wiens durch die Rote Armee wurde ein Vorstoß an die Donau bei Tulln und in den Westen wahrscheinlich und es war eine Lücke zwischen der Donau und dem Alpenvorland – dem 2. und dem 1. SS-Panzerkorps – entstanden. SS-Gruppenführer Walter Staudinger, der bei der 6. SS-Panzerarmee für den Einsatz der Artillerie verantwortlich war, erhielt den Befehl, alle in dem Raum verfügbaren Kräfte zu sammeln. Mit diesen bildete er die nach ihm benannte Kampfgruppe. Ihr Auftrag war es, die entstandene Lücke zu schließen, das Übersetzen der Sowjets über die Donau zu verhindern und den Angriff der Roten Armee Richtung Westen zu verzögern. Am 8. April übernahm General Paul Schultz diese Kampfgruppe, wodurch zunächst das Korps Schultz entstand, das ab 15. April mit General Rudolf von Bünau einen neuen Kommandanten erhielt und zum Korps Bünau wurde.

Bis zum Ende des Krieges wurde dieses Korps laufend mit Truppen verstärkt und konnte dadurch eine ausreichende Kampfkraft entwickeln, um den sowjetischen Vorstoß wenigstens zu verzögern und das Gelände an der Traisenlinie zu halten. Dass man diesen Auftrag erfüllen konnte war jedoch weniger auf die Kampfkraft des Korps zurückzuführen, sondern auf den Umstand, dass die Sowjets ab dem 18. April 1945 ihre Kräfte in diesem Abschnitt umgruppierten und wesentliche Elemente herauszogen, weshalb sie keinen weiteren Angriff auf der operativen Ebene mehr durchführen konnten. Ab dem Stillstand der Front hatte das Korps Bünau (von Nord nach Süd) die folgende Gliederung: die 232. Infanteriedivision war von der Donau bis Schenkenbrunn (der Verteidigungsbereich Krems, dessen Kräfte dieser Division unterstellt war, verlief auch nördlich der Donau) und die 710. Infanteriedivision von Schenkenbrunn bis Kirchberg an der Pielach eingesetzt. Zusätzlich gab es Alarm-, Korps- und Heerestruppen, die in dem Bereich des Korps, dessen Kommando sich auf der Schallaburg befand, eingesetzt waren. 

1. SS-Panzerkorps 

Vom 1. SS-Panzerkorps waren die folgenden Teile südlich von St. Pölten bzw. im Traisen- und Gölsental eingesetzt: Teile der 1. SS-Panzerdivision „Leibstandarte Adolf Hitler“ (Kampfgruppe Kling und Peiper) zunächst im Raum Wilhelmsburg und danach zwischen St. Veit/Gölsen und Hainfeld, die 10. Fallschirmjägerdivision, die vom 17. bis 30. April im Raum Traisen kämpfte und von der 117. Infanteriedivision abgelöst wurde. Östlich der 10. Fallschirmjägerdivision bzw. der 117. Infanteriedivision und den Teilen der 1. SS-Panzerdivision befand sich die 12. SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“ (jedoch bereits außerhalb des beschriebenen Bereiches) von Hainfeld bis Altenmarkt/Alland/Weißenbach. Im Anschluss war die Masse der 1. SS-Panzerdivision vom Lindkogel bis Piesting und daran anschließend die 356. Infanteriedivision von Piesting bis Gloggnitz eingesetzt.

Sowjetische Truppen 

Im Großraum Wien waren die 2. und die 3. Ukrainische Front, die hinsichtlich der Größe in etwa einer deutschen Heeresgruppe entsprechen, eingesetzt. Die 3. Ukrainische Front operierte zunächst östlich und in weiterer Folge nördlich der Alpenausläufer und ist somit jener Großverband, der in dem beschriebenen Raum eingesetzt war. Die Spitze der Westumfassung Wiens bildete das 38. Garde-Schützen-Korps der 9. Garde-Armee. Dahinter folgten das 5. Garde-Panzer-Korps und das 9. Garde-Mech-Korps der 6. Garde-Panzer-Armee, das 31. Garde-Schützen-Korps der 4. Garde-Armee und das 18. Panzer-Korps der 27. Armee.

Nach der geglückten Westumfassung Wiens stießen das 38. Garde-Schützen-Korps (104., 105. und 106. Garde-Schützen-Division) der 9. Garde-Armee und das 18. Panzer-Korps (110., 170. und 181. Panzer-Brigade) der 27. Armee an die Traisen, da die anderen Korps in Wien angriffen. Ab dem 18. April begann eine Umgruppierung an der letzten Hauptkampflinie, die bis zum 20. April abgeschlossen war. Nun hatte das 20. Garde-Schützen-Korps der 4. Garde-Armee diesen Frontabschnitt übernommen, womit die 5. und 7. Garde-Luftlande-Division sowie die 80. Garde-Schützen-Division dort eingesetzt waren.

Die letzte Frontlinie zwischen Krems und Lilienfeld

Der Begriff Frontlinie steht hier für den Raum zwischen den Hauptkampflinien der deutschen und sowjetischen Kräfte. Er beinhaltet auch das Niemandsland zwischen den vorgeschobenen Sicherungen, den vordersten Rand der Verteidigung und – sofern diese vorhanden waren – mehrere Linien mit Stellungssystemen von unterschiedlichen Ausbaustufen. Dahinter liegt der rückwärtige Raum, der auch mit weitreichendem Flachfeuer nicht bekämpft werden kann und in dem sich die Führungs- und Versorgungseinrichtungen, die Feuerstellungsräume der Artillerie, die Bereitstellungsräume für die Reserven und die Kampfunterstützungselemente befinden. Die Hauptkampflinie ist jener Bereich, in dem das eigentliche Gefecht stattfinden soll und in dem der zusammenhängende Einsatz der jeweiligen Kräfte geplant ist. Weder die Front noch die Hauptkampflinie sind klar erkennbare Linien, sondern als Streifen zu betrachten, deren Breite von der Wirkung, Deckung, Beobachtung und Bewegung, die das Gelände bietet, abhängt.

Der Verlauf der letzten Frontlinie im westlichsten Teil der Ostfront auf österreichischem Boden verlief von Nord nach Süd entlang (der heutigen) Donaubrücke der S33 – Verkehrskreuz S33 – (am Höhenzug westlich bzw. nördlich der Orte) Neusiedl – Nußdorf – Reichersdorf – Getzersdorf – Inzersdorf – Kuffern – (im Wölblinger Becken westlich von) Anzenhof – Hausheim – Eitzendorf – (östlich bzw. südlich des Wachtberges) Landhausen – Obermerking – Traunleithen (zwischen Mamau und Karlstetten) – (im St. Pöltner Becken westlich von) Pultendorf – Afing – Hofing – Gerersdorf – Eggsdorf – (westlich von) Pummersdorf – Matzersdorf – (zur Pielach bei) Farthof – (westlich der Ortschaften) Kotting – Neustift – Badendorf – Wielandsberg – Luberg – (entlang der Gemeindegrenze zwischen Hofstetten-Grünau und Wilhelmsburg bei) Kuhberg – Schindeleck – Dreihöf – Plambachecker Höhe – (östlich bzw. nördlich der Höhenlinie) Meiselhöhe – Kaiserkogel – (südöstlich von Eschenau bei) Sommersberg – Prinzbach – Tarschberg – Höhenberg – Lorenzipechkogel – Marktl – Parapluie – Vordereben –Schneegraben– Wiesenbach – Steigengraben – Sengenebenberg.

75 Jahre Kriegsende

Am 8. Mai 2020 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa zum 75. Mal. Auch wenn die zahlreichen Gedenk- und Siegesfeiern, Ausstellungen und andere Schwerpunkte aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht wie geplant durchgeführt werden können, soll dieses Jubiläumsjahr nicht aus dem Bewusstsein verschwinden. Die TRUPPENDIENST-Artikelserie: „Die letzte Hauptkampflinie“ soll dazu beitragen, das Kriegsende 1945 im Alpenvorland und Donauraum zu thematisieren und einen bislang weniger beleuchteten Aspekt des Krieges in Österreich präsentieren.

Der Zweite Weltkrieg und mit ihm die NS-Herrschaft haben einen festen und bedeutenden Platz im aktuellen kollektiven Gedächtnis der Österreicher. Das hängt neben der relativen zeitlichen Nähe auch damit zusammen, dass

  • beinahe jede Familie Angehörige auf den Schlachtfeldern verlor,
  • der Luftkrieg ab dem Herbst 1944 den Tagesablauf der Menschen nicht nur einschränkte und bestimmte, sondern zur täglichen Lebensgefahr wurde,
  • Österreich im Frühjahr 1945 zur Kampfzone und somit zum unmittelbaren Kriegsgebiet wurde,
  • tausende Österreicher Opfer des NS-Terror-Regimes wurden, da sie nicht in das politische, moralische oder rassische Raster der nationalsozialistischen Weltanschauung passten und somit als „Volksfeinde“ galten, die verfolgt und eliminiert wurden,
  • die Verbrechen des NS-Regimes, die in dem industriellen Massenmord in den Todeslagern und anderen Tötungseinrichtungen mündeten und Millionen Opfer forderten, dazu mahnen, diese Geschehnisse nicht zu vergesssen,
  • die NS-Zeit – nachdem sie bis in die späten 1980er-Jahre weitgehend ein Tabuthema war – die am meisten thematisierte historische Epoche im aktuellen politischen, medialen und akademischen Diskurs ist.

Wesentlich für die Verwurzelung dieser Epoche im österreichischen Gedächtnis ist vor allem der mittlerweile aktive öffentliche Umgang mit der NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg, der beinahe alle politischen, gesellschaftlichen und militärischen Aspekte abdeckt. Dieser Umgang ist nicht nur durch diverse Vereine und Organisationen vom Österreichischen Kameradschaftsbund bis zum Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, die diese Zeit aus verschiedenen Blickwinkels betrachten, institutionalisiert. Daneben finden zahlreiche gesellschaftliche Debatten diesbezüglich statt, die zwar ideologische, gesellschaftliche und generationsbedingte Bruchlinien aufzeigen, diese Epoche jedoch fest im Bewusstsein der Österreicher verankern und zu Menschlichkeit und einem friedlichen Miteinander mahnen.

Gedenkjahr 2020

Gedenkjahre haben Tradition, scheinen mittlerweile aber bereits inflationär geworden zu sein. Der tiefere Sinn dahinter ist es, jene Jahre, in denen prägende historische Ereignisse stattfanden, mit einem Zeitraum zu verknüpfen und dadurch die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf Ereignisse zu lenken, die noch heute nachwirken oder aus anderen Gründen nicht in Vergessenheit geraten sollen. Passende Zeiträume sind 10, 20, 25, 50 oder 75 Jahre, aber auch 80, 100, 125, 150 Jahr-Jubiläen oder ähnliche „runde Jahreszahlen“ bieten sich dazu an.

75 Jahre sind etwas weniger als die aktuelle durchschnittliche Lebenserwartung in Österreich. Das zeigt, dass der Zweite Weltkrieg und mit ihm die NS-Herrschaft vor drei Generationen endete. Und das bedeutet, dass heute kaum noch Menschen leben, die das Kriegsende als Erwachsene erlebt haben und es kaum noch Zeitzeugen gibt, die als Soldaten an der Front kämpften oder zu Opfern des NS-Terrors wurden. 75 Jahre Kriegsende bedeuten aber auch, dass im Erinnerungsjahr 2020 das Staatsvertragsjahr 1955 in den Hintergrund tritt, da der Zeitabschnitt von 65 Jahre in Österreich kein Jubiläum begründet, wenngleich es vor Augen führt, dass jene, die im Staatsvertragsjahr geboren sind, nun bereits Pensionisten sind.

Somit besteht im Jahr 2020 die Chance, sich dem Kriegsende zu widmen, ohne durch den Blick auf den Staatsvertrag oder andere Ereignisse – die in der Zweiten Republik zweifellos prägend waren und Beachtung verdienen – verdeckt zu werden. Das eröffnet die Möglichkeit, sich mit jenen Themen auseinanderzusetzen, die bisher eher im Schatten anderer Ereignisse standen, und sich auch kritisch mit der Rolle des Militärs oder der Gesellschaft sowie deren Beteiligung bzw. Verantwortung im NS-Verbrechenskomplex auseinanderzusetzen.

Ungeachtet von Jubiläen und Gedenkjahren sollten wir als Mitglieder einer Gesellschaft, die sich – über alle politischen und weltanschaulichen Grenzen hinweg – zur Wahrung der Menschen- und Grundrechte verpflichtet hat und zur Humanität bekennt, den wachsamen Blick in die Geschichte nie aus den Augen verlieren. Denn diese mahnt dazu, die Errungenschaft der aktuellen freien, demokratischen und weitgehend wohlhabenden österreichischen und europäischen Gesellschaft nicht nur zu schätzen, sondern als Bürger auch wachsam zu sein.

Offiziersstellvertreter Gerold Keusch, BA ist Redakteur beim TRUPPENDIENST.

 

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