• Veröffentlichungsdatum : 23.05.2022
  • – Letztes Update : 22.06.2022

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EUTM Mali - Mission in der Sahelzone

Matthias Resch

Die European Union Training Mission in Mali (EUTM Mali) ist Teil der „militärischen Entwicklungshilfe“ der Europäischen Union zur Befriedung der Konflikte in Westafrika. Anstatt Krisen mit Kräften von außen zu lösen, versucht die internationale Gemeinschaft hier, nationale Streitkräfte zur selbstständigen Einsatzführung anzuleiten, auszubilden und zu beraten. Eingebettet in ein breites Feld an internationalen und nationalen Akteuren bietet der Einsatz in der Sahelzone ein umfassendes Aufgabenfeld.

Die Sahelzone ist die Übergangszone zwischen der Sahara im Norden und der Feuchtsavanne im Süden. Sie erstreckt sich über den ganzen Kontinent. Diese Region ist eine der konfliktreichsten in Afrika. Die Kämpfe in der Drei-Länder-Grenzregion von Mali, Burkina Faso und Niger stellen die derzeit blutigsten Auseinandersetzungen dar. Alleine im Dreiländereck kamen im ersten Halbjahr 2021 bei terroristisch motivierten Angriffen ungefähr 1 000 Zivilisten ums Leben. Darunter wurden auch drei ethnisch motivierte Säuberungen mit jeweils 100 bis 150 Opfern registriert. Die Terrororganisation „Islamic State in the Greater Sahara“ (ISGS) verfolgt skrupellos das Ziel, einen islamistischen Gottesstaat zu etablieren. Sie steht neben den nationalen Streitkräften und der internationalen Gemeinschaft noch einem anderen Terrorregime gegenüber. Dieses nennt sich Jama‘at Nasr al-Islam wal Muslimin (JNIM) und ist der Terrorgruppe Al-Quaida treu. Die JNIM ist im Gegensatz zum ISGS ein eher regional verwurzeltes Bündnis aus selbstständig agierenden Gruppen. Deren Absicht ist zwar ideologisch weniger radikal islamistisch, erzwingt in der Realität jedoch ein ähnliches Regime gegenüber der Bevölkerung und staatlichen Institutionen.

Wurzeln des Konflikts

Die Konflikte in Westafrika und somit auch jener in Mali haben viele ineinander verwobene Ursachen. Die sichtbarsten sind die ethnischen Auseinandersetzungen zwischen den unzähligen Völkern wie den Tuareg, Arabern, Fulanis, Songhai, Dogon oder Bambara. Dazu kommen historische Konflikte zwischen den verschiedenen Gruppen um die Vorherrschaft im Staat. Der klassische Konflikt zwischen Bauern und Nomaden, der Kampf um Transitrouten, der grenzüberschreitende Handel und Schmuggel, die Kontrolle über Goldabbaugebiete, religiöse Ansichten, politische Ziele usw. verweben die einzelnen Probleme miteinander. Die wuchernde Korruption trägt ihr Übriges zur mangelnden Effizienz der Staaten bei.

Regionale Konflikte

Konflikte haben in Mali eine lange Geschichte, die lange vor die Zeit der Kolonisierung durch Frankreich zurückreicht. Der letzte große Aufstand begann 2012, als die Völker im Norden die Unabhängigkeit vom Süden anstrebten, und dabei von radikal-islamistischen Gruppen unterstützt und letztlich vereinnahmt wurden. Seit dem Friedensabkommen von 2015 wird versucht, den Konflikt zu beenden. Jedoch ist neben dem Norden des Staates mittlerweile auch dessen Zentrum von Gewalt betroffen. Lokale Konflikte werden von größeren Problemen überlagert und erzeugen so komplexe Herausforderungen. Die mangelnde Effektivität der staatlichen Sicherheitsakteure ermöglicht es regionalen Terrorgruppen ihren Einfluss zu erweitern. Angriffe auf Dörfer, Diebstähle von Viehherden, Entführungen, gezielte Tötungen von Amtsinhabern oder der Zwang ganzer Siedlungen in den Gehorsam der religiösen Extremisten stehen an der Tagesordnung. Die Scharia als praktisch ausgeübte Rechtsordnung löst in vielen Teilen des Landes das staatliche Recht ab.

Malische Regierung

In der Hauptstadt Bamako im Südwesten des Staates versucht die von Präsident Oberst Assimi Goïta geführte Übergangsregierung, im Jahr 2022 landesweite Wahlen durchzuführen. Dessen neuformierte Regierung kam erst durch einen neuerlichen politischen Umbruch im Mai 2021 an die Macht, der auf einen vom Militär angeführten Militärputsch im Jahr 2020 beruhte. Die internationale Gemeinschaft steht dieser Zwangsumbildung der Regierung kritisch gegenüber, pocht auf die Einhaltung der Wahltermine und auf die zivile Zusammensetzung der Regierung. Trotzdem stehen die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS (Economic Community of West African States) und die Bevölkerung hinter dem aktuellen Präsidenten. Nachdem auch die vormalige politische Opposition in führenden Rollen (z. B. Premierminister) in die Regierung eingebunden worden ist, besteht ein relativ homogenes öffentliches Bild einer grundsätzlich funktionierenden Regierung. 

Missionen und Akteure

Zur Unterstützung der nationalen Institutionen beim Friedensprozess ist eine Reihe von Organisationen in Mali aktiv. Die größte und bekannteste ist die Mission der Vereinten Nationen (MINUSMA – Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali). Diese umfasst sowohl zivile als auch militärische Einheiten. Das Aufgabenspektrum der MINUSMA ist umfassend und beinhaltet neben der zivilen und polizeilichen Begleitung der nationalen 
Prozesse auch einen starken militärischen Anteil. Dieser sorgt sowohl im Zentrum als auch im Norden/Nordosten des Staates für eine starke Präsenz von internationalen Kräften. Vonseiten der EU sind neben der militärischen EUTM Mali auch die Europäische Delegation (EUDEL) und die zivile Polizeimission EUCAP (European Union Capacity Building Mission in Mali) im Einsatz. Dazu kommen weitere zivile/private Akteure. 

Frankreich und seine internationalen Partner sind mit der Operation „Barkhane“ vor allem im Nordosten aktiv. Sie sind im Gegensatz zu den anderen Akteuren in Kooperation mit den nationalen malischen Streitkräften (Forces Armées Maliennes – FAMa) zur Bekämpfung der Terroristengruppen eingebunden. Des Weiteren besteht eine Zusammenarbeit der Akteure mit der G5 Sahel Joint Task Force, mit der die westafrikanischen Staaten ihre Grenzen gemeinsam schützen und überwachen.

Die EUTM Mali hat in diesem Geflecht aus unterschiedlichen Akteuren als Trainingsmission für die FAMa eine besondere Rolle. Einerseits wird in direkter Abstimmung der konkrete Ausbildungsbedarf, oftmals anlassbezogen aufgrund von Einsatznotwendigkeiten, gedeckt. Andererseits versucht die EUTM gezielt, nachhaltige Fähigkeiten bei der FAMa aufzubauen, um deren Selbstständigkeit zu erhöhen. Dazu kommt ein ambitioniertes Konzept der internationalen Partner: Dieses versucht, von der Ausbildung über die Einsatzvorbereitung stufenweise aufbauend, für den Einsatz und die jeweiligen Folgemaßnahmen ineinandergreifende Zahnräder zu schaffen und alle Anstrengungen auf gemeinsame Zielsetzungen zu fokussieren.

Gliederung der EUTM Mali

Die EUTM Mali hat mehrere Task Forces. Die Advisory Task Force (ATF) hat die grundsätzliche Aufgabe der Beratung der malischen Streitkräfte auf strategischer und operativer Ebene. Dazu ist sie dauerhaft im Verteidigungsministerium, in den höheren Stäben der Land- und Luftstreitkräfte, aber auch in den Militärregionen präsent und führt bei Bedarf höhere Offiziersausbildungen durch. Die taktische und gefechtstechnische Ausbildung wird von der Education and Training Task Force (ETTF) durchgeführt. Diese erfolgt entweder nahe der Standorte der EUTM oder dezentral, auf den Bedarf der FAMa (Forces Armées Maliennes) zugeschnitten, in deren Kasernen. Die abgehaltenen Kurse umfassen ein breites Ausbildungsspektrum und zeichnen sich durch einen hohen Praxisanteil aus. Darüber hinaus ist der EUTM ein Force Protection Bataillon unterstellt, das die Camps und Ausbildungsstätten nach außen und innen sichert sowie den Begleitschutz bei Verlegungen auf dem Straßenmarsch sicherstellt. Außerdem sind dem Force Headquarters der EUTM weitere Unterstützungsteile wie Logistiktruppen oder eine Transporthubschraubereinheit direkt unterstellt.

EUTM Mali verlängert und verändert

Das Jahr 2021 war für die EUTM durch die Implementierung des neuen Mandates „5“ gekennzeichnet (Verlängerung des Mandates bis Mai 2024 und die Erweiterung des Einsatzgebietes auf ganz Mali; Anm.). Nach einem intensiven Jahr 2020, das nicht nur durch COVID-19 und den Folgemaßnahmen (Reduktion der Kräfte), sondern auch durch einen Putsch gegen die Regierung und politische Sanktionen geprägt war, wurde die EUTM quasi neu gestartet. Das neue Mandat sieht vor, die Aktivitäten zur Unterstützung der malischen Streitkräfte vom Süden vor allem in das Zentrum zu verlagern. Des Weiteren sollen die Kräfte der G5 Sahel Joint Task Force und auch die nationalen Truppen von Burkina Faso und Niger ausgebildet werden. Die Ausweitung der Aktivitäten auf den Tschad und auf Mauretanien ist vorgesehen, jedoch mit geringerer Priorität.

Mit der Ausweitung der Mission-Area vom Gebiet südlich des Niger-Bogens im vierten Mandat auf dieses wesentlich größere Gebiet im neuen Mandat ging auch ein Aufwuchs an Fähigkeiten einher. Insgesamt erreicht die Mission nun eine Stärke von über 1 000 Soldaten aus etwa 25 Nationen. Eine Begleitmaßnahme dieses Aufwuchses stellt das „Rebasing“ dar, das die Verlegung der EUTM-Kräfte einerseits aus einem als Headquarters genutzten Hotelkomplex in Bamako und andererseits aus einem gemeinsam genutzten FAMa/EUTM-Camp in Koulikoro vorsieht. Neue Standorte sollen der Flughafen Bamako und der Flughafen Sevare im Zentrum des Staates sein. Von diesen neuen Basen sollen künftig die Ausbildung im malischen Zentrum und die Ausbildung im Süden sowie jene in den Nachbarstaaten durchgeführt werden. Seit Ende 2020 wurde als Erstmaßnahme die mittlerweile permanente EUTM-Präsenz in der 6. FAMa-Militärregion in Sevare aufgebaut. Dazu wird, analog zum Headquarter in Bamako, ein adaptiertes Hotel in der Nachbarstadt Mopti als Camp genutzt, bis die neue EUTM-Infrastruktur am Flughafen Sevare errichtet ist. Bis zu 150 Soldaten sind dort permanent zur Ausbildung der FAMa eingesetzt. 

Ausbildung der malischen Armee

Im Jahr 2021 begannen die ersten Ausbildungen in Burkina Faso. Während die ersten Kurse durch die ATF für Stabsoffiziere in der Hauptstadt Ouagadougou durchgeführt wurden, konnte ein geeignetes Trainingsareal knapp nördlich der Hauptstadt gefunden werden, in dem gefechtstechnische und taktische Ausbildungen möglich sind. Unter anderem wurden dort Lehrgänge zur Verbesserung der Schießfertigkeiten abgehalten.

In Niger wurde die deutsche Ausbildungsmission „Gazelle“ an die EUTM Mali gekoppelt. Auch diese Operation verfolgt die Absicht, durch gezieltes Training die nationalen Truppen zur autarken und effektiven Auftragserfüllung anzuleiten. Mit der Eingliederung dieser Operation sind Synergien nicht nur zur Erfüllung des Mandates, sondern auch in der abgestimmten Ausbildung der nun in einem größeren Territorium agierenden Streitkräfte möglich. Insgesamt ergibt sich daraus ein erheblicher Mehrwert zur Verbesserung der Sicherheitslage.

Mit der bereits erfolgten Anpassung der Mission an die neuen Aufgaben im Zentrum wurde der zusätzliche neue Bedarf an Fähigkeiten erkannt, die bisher nicht vorgesehen waren. Nach Vorlage der Beurteilungen und des Fähigkeitenkonzeptes an das einsatzführende Kommando, die Military Planning and Conduct Capability (MPCC) in Brüssel, wurden zusätzliche Kräfte genehmigt. Ein dringend benötigtes Element war eine militärische Lufttransporteinheit, um Trainer und Berater auch ohne Abstützung auf zivile Mittel zu verlegen. Diese Einheit wurde durch Spanien auf Basis des NH-90-Hubschraubers zur Verfügung gestellt und auf dem Flughafen Bamako stationiert. Des Weiteren wurde aufgrund der steigenden Gefährdung der Soldaten durch den Einsatz von Minen und improvisierten Sprengmitteln ein „Route Clearance Package“ angefordert. Dieses kann die Sicherheit während der Bewegung durch mechanische und elektronische Mittel gewährleisten. Zusätzlich wurden Drohnenabwehrsysteme in den Einsatzraum gebracht.

Mission Force Headquarters und Advisory Task Force

Das Mission Force Headquarters und die Advisory Task Force (ATF) sind im Zentrum der malischen Hauptstadt Bamako in einem umfunktionierten Hotelkomplex untergebracht. Damit sind kurze Wege zu den Ansprechpartnern sichergestellt. Die unmittelbare Nähe zu jenen öffentlichen Plätzen, an denen Demonstrationen und Kundgebungen jeglicher Art stattfinden, ist jedoch ein Nachteil. Das Headquarter (HQ) hat die Aufgabe der unmittelbaren Führung der Mission im Einsatzraum gemäß den Vorgaben des Mission Force Commanders. Die militärstrategische Operationsführung erfolgt durch die Military Planning and Conduct Capability (MPCC), die von Brüssel aus die EU-Missionen leitet. Der Austausch dieser Ebenen ist arbeitsintensiv, aber notwendig, um die Aufgabenerfüllung effektiv voranzubringen. Wie das Beispiel der zusätzlichen Fähigkeiten im neuen Mandat zeigt, ist dieser Austausch essenziell, etwa um bei den EU-Mitgliedsstaaten die Notwendigkeit von neuen Kräften oder Mitteln zu erläutern.

Neben der Kommunikation mit dem MPCC erfolgt im HQ die Abstimmung mit den anderen Akteuren im Staat. Diese umfassen zivile und militärische Partner und haben sowohl nationalen als auch internationalen Charakter. Neben der engen EU-internen Abstimmung mit der EUDEL (Europäische Delegation) und der zivilen Polizeimission EUCAP (European Union Capacity Building Mission in Mali) sind die malischen Institutionen der erste Ansprechpartner. Außerdem gibt es regelmäßige Abstimmungen mit den militärischen Partnern, um die jeweiligen Vorhaben zu koordinieren und diese synchron zur malischen Operationsplanung durchzuführen. Die Komplexität dieser Aufgabe liegt darin, dass die FAMa einen Großteil ihrer Kräfte durchgehend im Einsatz hat und die Planungen aufgrund der komplexen Lage häufigen Anpassungen unterliegen. Personelle und materielle Engpässe wegen des jahrelang anhaltenden Konfliktes erschweren die Planungen. Außerdem hat das HQ die ureigene Aufgabe der Führung der unterstellten Verbände. Zusätzlich erfolgt die Kooperation mit zivilen Organisationen, wie dem Roten Kreuz/Halbmond oder anderen Nichtregierungsorganisationen. Durch die Entsendung von Verbindungsoffizieren zu anderen Akteuren kann die EUTM auf ein weitreichendes Netzwerk zurückgreifen.

Die ATF berät die FAMa auf verschiedenen Führungsebenen. Dazu sind Offiziere im Verteidigungsministerium und in den Stäben der nachgeordneten Kommanden beispielsweise in den Bereichen der militärischen Planung, Logistik, Budget oder der Personalverwaltung eingebunden. Außerdem führt sie in Kooperation mit den nationalen Ausbildungsstellen höhere Offizierslehrgänge durch, wie etwa einen Stabsoffizierslehrgang, praktische Stabstrainings oder Kurse für taktische und operative Logistik. Neben diesen – zentral in Bamako durchgeführten – Beratungstätigkeiten werden ausgesuchte Militärregionen begleitet. Dieses „Accompaniment-Konzept“ sieht eine zumindest mehrwöchige Beratung in den Gefechtsständen vor Ort vor. Dieses Konzept soll temporär und in Abstimmung mit dem nationalen Partner bis zur Ebene der Regimenter in den Hauptstandorten ausgeweitet werden. Aufgrund der nicht-exekutiven Mission der EU findet keine Begleitung der FAMa in Gefechten statt.

Education and Training Task Force

Die Education and Training Task Force (ETTF) ist das Element mit dem höchsten Anteil an österreichischen Soldaten. Grundsätzlich verfügt die Task Force in ihrer Struktur über mobile Elemente, die das Training außerhalb der Militärbasen ermöglichen. Die Ausbildungsplätze liegen derzeit hauptsächlich im Zentrum Malis in den Regionen Mopti und Ségou, wobei anlassbezogen auch Elemente z. B. in den Nordosten, in die Region Gao, verlegt werden können.

Die Trainings richten sich nach dem Bedarf der FAMa (Forces Armées Maliennes). Sie umfassen ein breites Spektrum von logistischer Ausbildung (z. B. Instandsetzungskurse) oder Fahrtrainings über die Campverteidigung bis hin zur Scharfschützenausbildung. Die ausgebildeten Ebenen umfassen sowohl das Einzeltraining als auch Gruppen- und Zugsausbildungen, im Idealfall auch im Kompanierahmen. Letzteres stellt die Ambition der EUTM dar, zusammen mit der Verwirklichung des „Train the Trainer“-Konzeptes, das vor allem an der dortigen Unteroffiziersschule implementiert wird.

Das österreichische Kontingent beinhaltet Elemente im FHQ, in der ATF und der ETTF. Damit kann ein breites Spektrum an Fähigkeiten eingebracht werden. Die österreichischen Unterstützungsteile sind im National Support Element (NSE) angesiedelt. Dieses kleine, aber „schlagkräftige“ Element versorgt und unterstützt das restliche Kontingent in allen nationalen Belangen und sorgt unter anderem für einsatzbereite Fahrzeuge, Waffen und Munition. Es ist aber auch für alle finanziellen oder sanitätsdienstlichen Aspekte verantwortlich. Im Bedarfsfall unterstützen die nationalen Soldaten die Einsatzführung der EUTM, indem sie als Besatzungen von Fahrzeugen die Trainer begleiten oder in Kursen ihr Expertenwissen einbringen.

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Beteiligung an der EUTM Mali nicht nur ein Beitrag zu den strategischen Interessen Österreichs darstellt, sondern auch einen praktischen, nachweisbaren Nutzen für die eigenen Streitkräfte erbringt. Diese erfüllen nach erfolgter Ausbildung und Beratung ihre nationalen Aufgaben nachweislich erfolgreicher und effizienter. Für das Bundesheer ergibt sich durch die breit gestreuten Funktionen ein ebenso breiter Wissensgewinn, der sich durch den Know-how-Transfer in der Truppe auswirkt. Ein solidarischer Beitrag für die europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik wird ebenfalls geleistet. Die österreichische Beteiligung wurde auch durch das Übertragen der Führungsverantwortung gewürdigt. Österreich stellt zweimal den Force Commander in den Jahren 2018/19 und wohl auch 2022.

Major dG Mag.(FH) Matthias Resch, PhD; Kommando 3. Jägerbrigade (Brigade Schnelle Kräfte). Abteilungsleiter für nachrichtendienstliche Aufklärung und Sicherheit im Force Headquarters der EUTM Mali und österreichischer Kontingentskommandant von Jänner bis August 2021.

 

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