- Veröffentlichungsdatum : 21.09.2021
- – Letztes Update : 22.09.2021
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Komplexe Einsätze unter Tage
Einsätze unter Tage sind eine neue taktische Aufgabe für das Bundesheer. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe NIKE beschäftigt sich seit 2018 mit der daraus resultierenden Herausforderung. Dadurch ist es den militärischen Kräften des Bundesheeres erst möglich, sich auf ein solches Einsatzszenario vorbereiten zu können.
Für die Entwicklung der militärischen Fähigkeiten für Einsätze unter Tage ist die Zusammenarbeit mit der Montanuniversität Leoben eine Voraussetzung. Der Kern dieser Zusammenarbeit ist die Forschungsgruppe „Nachhaltige Interdisziplinarität bei komplexen Einsätzen unter Tage“, kurz NIKE genannt. Die Nutzung der untertägigen Forschungs-, Entwicklungs- und Trainingsanlage „Zentrum am Berg“ ermöglicht eine gezielte Einsatzvorbereitung. Dazu dient die Szenarioserie „Dreikönig“.
Herausforderung
Einsätze in Untertagebauwerken stellen nicht nur taktisch eine Herausforderung dar. Fehlende Beleuchtung und Belüftung in einer weitverzweigten Infrastruktur sowie ein Gegner, der diese Faktoren gezielt ausnützt, werden zu einem komplexen Szenario, das die Einsatzkräfte rasch an ihre Leistungsgrenzen bringt. Der Minenkrieg des Ersten Weltkrieges, der dritte Mann in Wien, die Tunnelratten von Vietnam und Tora Bora in Afghanistan sind wohl die häufigsten Assoziationen im Zusammenhang mit Einsätzen unter Tage. Die Zunahme unterirdischer Service-Infrastruktur in den vergangenen Jahren hat neue Einsatzanforderungen geschaffen. Unter den sichtbaren urbanen Räumen befindet sich eine mehrere hundert Kilometer lange begehbare unterirdische Infrastruktur wie Untergrundbahnen, Tiefgaragen, die Kanalisation und Unterführungen, die in die Einsatzführung integriert werden muss. Auch im ländlichen Raum verlagert sich die Verkehrsinfrastruktur vermehrt unter die Erdoberfläche. Diese unterirdischen Räume bieten für einen möglichen Gegner eine große Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten. Sie können als Versteck, als unerkannte Bewegungsmöglichkeit und als Aktionsraum dienen.
Das Szenario
Eine Terrorgruppe führt durch einen Cyber-Angriff einen lokalen Stromausfall herbei und greift zeitgleich mit bewaffneten Kämpfern einen urbanen Nahverkehrsknoten an. Plötzliche Dunkelheit, um sich schießende Angreifer, von ihnen ausgelöste Sprengladungen, ausgebrachte Kampfstoffe sowie Strahlenquellen können eine große Anzahl von Personen töten und verletzen und durch eine Panikreaktion eine unkontrollierte Bewegung von Menschenmassen verursachen. Die Angreifer nutzen das entstehende Chaos gezielt aus und bewegen sich mit Nachtsichtgeräten und Atemschutz ungehindert weiter. Explosionen und Brände erzeugen giftige Atmosphären, die vorerst den natürlichen Luftströmungen folgen. In weiterer Folge übernehmen die Attentäter die Steuerung der Lüftung. Sie warten auf der Oberfläche auf das Eintreffen der Rettungskräfte, um auf diese das Feuer in deren Sammelräumen zu eröffnen.
Die Kompaniekampfgruppe von Major F. befindet sich seit einigen Stunden im Vorgehen unter der Stadt gegen diesen initiativ kämpfenden Gegner, der über Geländekenntnisse verfügt. Die Zugänge in die Untertageinfrastruktur waren zwar schnell gesichert, und auch das Eintauchen in das untertägige Einsatzumfeld konnten die Soldaten nach der intensiven Ausbildung im „Zentrum am Berg“ meistern. Nach langen Stunden in endlosen dunklen Strecken unter Atemschutz und in ständiger Anspannung in Erwartung des Gegners sind im Rauch schemenhaft die Umrisse von Personen zu erkennen. Eine zweifelsfreie Identifikation ist nicht möglich – auch keine Verbindungsaufnahme. Die Soldaten hatten die Information erhalten, dass sich eigene Kräfte parallel zu ihnen bewegen, aber ob diese oben, unten, links oder rechts sind, kann hier unten keiner sagen. Wer ist das dort im Schatten? Sind es eigene Kräfte, Zivilpersonen oder der Gegner?
Lage
Ein Blick auf ausgewählte Anschläge auf die urbane und untertägige Infrastruktur (siehe Tabelle unten) zeigt, dass diese durchaus wahrscheinlich und mit einer hohen Anzahl von Opfern verbunden sind. Das Referenzszenario „Dreikönig“ fasst die Erkenntnisse derartiger Anschläge zusammen und legt dafür die Grundlage für Forschung und experimentelle Entwicklung. Zur Bewältigung komplexer untertägiger Szenarien sind eine Vielzahl von Spezialfähigkeiten und ein umfangreicher Kräfteeinsatz erforderlich. Nur das Bundesheer verfügt über die nötigen Spezialfähigkeiten und die Ausrüstung –
allerdings nicht in der notwendigen Gliederung. Außerdem mangelt es derzeit noch an einer Vorschrift sowie der zwingend gebotenen Ausbildung.
Einsatzverfahren unter Tage
Das Einsatzumfeld unter Tage ist der Beobachtung entzogen, stark beengt und kanalisierend, verhindert die gleichmäßige und rasche Ausbreitung von Wasser, Gasen und Rauch. Bei Stromausfall herrscht absolute Dunkelheit, und die Luftmassen folgen den natürlichen Strömungen. Statik und Geologie beeinflussen die Stabilität eines Untertagebauwerkes, gefährliche Stoffe sind eine zusätzliche Gefahrenquelle. Dieses Einsatzumfeld ist lebensfeindlich, erschwert die eigene Einsatzführung und gefährdet anwesende, unbeteiligte Dritte. Der Gegner kämpft wendig und initiativ, verfügt zumeist über technische Kenntnisse und ist mit dem Einsatzumfeld vertraut und ortskundig. Außerdem ist er den Einsatzkräften zunächst einen Schritt voraus – ein Nachteil, der durch aktives Eingreifen und ein passendes Verfahren ausgeglichen werden muss. Ausrüstung und Ausbildung müssen die Soldaten in die Lage versetzen, mit diesen Einsatzbedingungen zurechtzukommen und der eingesetzten Truppe das Wirksamwerden unter möglichst hohem Selbstschutz zu ermöglichen. Die Führung muss die Umfeldbedingungen durch aktive Eingriffe beherrschen sowie das Vorgehen koordinieren und auf diese Besonderheiten abstimmen. Der urbane Einsatzraum erstreckt sich über drei untrennbar miteinander verbundene Dimensionen (genannt Triple S: Supersurface – Surface – Subsurface), die umfassend und integriert betrachtet werden müssen.
Ein Ereignis in einem urbanen Nahverkehrsknoten schließt die Nachbarstationen immer mit ein und ergibt so einen potenziellen Einsatzraum, der an der Oberfläche mehrere Quadratkilometer umfasst und weit in die Tiefe reicht. Die Beobachtungs-, Bewegungs-, Deckungs- und Wirkungsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt. Daraus resultiert eine erhöhte Gefährdung für eigene sowie unbeteiligte Dritte beim Einsatz von Waffen und Kampfmitteln, weshalb das Einsatzverfahren die spezifischen Parameter und Charakteristika berücksichtigen muss. Die Beurteilung der Umfeldbedingungen hat hohe Bedeutung, da ohne deren genauen Analyse eine Einsatzführung unter Tage unmöglich ist.
Einsatzzonen
Der untertägige Einsatzraum ist in drei Zonen eingeteilt, die räumlich und zeitlich eng aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Zoneneinteilung bestimmt die Phasenbildung und muss mit den Kräften an der Oberfläche koordiniert werden. In der roten Kontaktzone muss unter höchster Einsatzintensität vorgegangen werden. Bei größeren Eindringtiefen muss das Wechselspiel mit der nachfolgenden gelben Konsolidierungszone sowie der grünen Sättigungszone reibungslos funktionieren. Zonenübergänge müssen gesichert, und es muss eine atembare Umgebung hergestellt werden. Die Zonenfestlegung beeinflusst auch die Grenzziehung an der Oberfläche. Alle Dimensionen müssen in einer Hand sein, um die Einheit der Führung sicherzustellen. Bei der Darstellung auf Plänen stößt man rasch an die Grenzen der Auflösung traditioneller Methoden an der Lagekarte. Die Fülle an benötigten Daten muss rasch integriert und visualisiert werden, der RADIV-Prozess (Rapid Data Integration and Visualization) ist ein essenzieller und zentraler Unterstützungsprozess in der Stabsarbeit und stellt die erforderlichen Produkte für die Planung und Führung bereit.
Rote Kontaktzone
In der roten Kontaktzone ist mit absoluter Dunkelheit zu rechnen, Querschnitte können mit Rauch und giftigen Gasen gefüllt sein. Die Luftströmungen sind an den natürlichen Wetterzug („Wetter“ ist die bergmännische Bezeichnung für die Luftverhältnisse unter Tage; Anm.) gebunden oder werden vom Gegner gezielt gesteuert. Dieser ist mit dem Einsatzumfeld vertraut, verfügt über Nachtsichtmittel und kämpft initiativ. In dieser Zone sind vor allem Atemschutz, restlichtunabhängige Nachtsichtgeräte, ballistischer Schutz sowie präzise Positionierungslösungen zur Unterstützung einer zweifelsfreien Freund-Feind-Kennung erforderlich. Laufende Messungen ergänzen das Lagebild hinsichtlich der Wetterströmung und -qualität. Diese Informationen sind für die Wetterführung und das Zonenmanagement notwendig. Schließlich soll die Wirkung von Luftschadstoffen möglichst gering gehalten werden, damit die gelbe und grüne Zone mit Frischluft versorgt werden kann. Die hohe psychische und physische Belastung bedingt eine hohe Veratmungsrate. Daher ist eine regelmäßige Ablöse der Spitzenteile einzuplanen.
Gelbe Konsolidierungszone
Die gelbe Konsolidierungszone muss der roten unmittelbar folgen und innerhalb von 30 Minuten eingerichtet werden können. Sie ist ein gesicherter Regenerations- und vorgeschobener Versorgungsraum, der durch mobile Wettertore und die Verwendung von Lüftern den Aufenthalt ohne Atemschutz ermöglicht. Für Notfälle muss dennoch Vorsorge (Verfügbarkeit von Sauerstoffselbstrettern) getroffen werden. Abgelöste Spitzenelemente sollen einen Regenerationsraum rasch erreichen können. Das Errichten und Betreiben von Kontrollpunkten am Übergang von der Kontaktzone zur Konsolidierungszone muss das Wirksamwerden gegnerischer Kräfte unterbinden und Personen rasch in die Tiefe weiterleiten.
Vorgeschobene Dekontaminationsplätze sind bei Bedarf am Zonenübergang einzurichten. Dort steht die Menschenrettung an erster Stelle. Neben breitbandiger Kommunikation, Munition, Verpflegung und Wasser müssen Strom, Sauerstoff sowie eine spezialisierte Sanitätsversorgung verfügbar sein. Die besonderen Transportbedürfnisse, die aus wechselnden Querschnitten und Richtungen resultieren, müssen berücksichtigt werden. Bei Untertagebauwerken mit mehreren Kilometern Ausdehnung ist dies eine große Herausforderung.
Der Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen ist grundsätzlich möglich und erhöht die eigenen Kapazitäten durch Nachtsichtfähigkeit, Schutz sowie präzise Waffenwirkung. Allerdings können sie nur bei ausreichender Frischluftzufuhr eingesetzt werden. Für die Transportaufgaben sind oft Sonderlösungen erforderlich, um sich auch in kleinen Querschnitten bewegen zu können.
Grüne Zone
Die grüne Zone – auch Sättigungszone – sichert die Tiefe und hält diese für eigene Bewegungen offen. Bei großen Eindringtiefen kann das eine kräfteintensive Aufgabe sein. Mit steigender Eindringtiefe erhöht sich der Sicherungsbedarf durch unzählige Verschiebungsmöglichkeiten in Untertagebauwerken. Dabei handelt es sich um Revisionsschächte, Begleitstollen, Lüftungsbauwerke oder auch um die anderen Dimensionen des urbanen Umfeldes, die es einem Gegner erlauben, sich zu verschieben und in die eigene Tiefe zu gelangen.
An jeder Abzweigung müssen Sicherungskräfte belassen werden, welche die – im wahrsten Sinne des Wortes – Tiefe des Einsatzraumes nachhaltig beherrschen und insgesamt den Kontakt zur Oberfläche aufrechterhalten. Dazu gehört auch die Sicherung des Obertagebereiches an den Zugängen in das Untertagebauwerk, die als Sammelräume für die Einsatzkräfte ein attraktives Ziel für die Angreifer darstellen. Ein Dekontaminationsplatz für Personal und Material sowie eine leistungsfähige Atemluftfüllstelle sind im Vorportalbereich vorzusehen.
Die Anzahl der Zugänge in das Untertagebauwerk bestimmt die Gliederung und Ausrüstung, denn jeder Eindringpunkt (die beiden Tunnelportale eines doppelröhrigen Tunnels stellen einen Eindringpunkt dar) in das Untertagebauwerk erfordert die gleichen Elemente zum Errichten und Betreiben der Zonen. Diese müssen mit dem Einsatzfortschritt laufend und in sehr kurzen Zeitabständen angepasst werden, die vornehmlich durch die Umfeldbedingungen, besonders die Lüftung, bei den Spitzen bestimmt sind. Abhängig vom Untertagebauwerk ändert sich die Zoneneinteilung laufend und stellt so eine große Herausforderung für die Führung dar. Sie muss sich an der nächsten Wetterdrehscheibe orientieren, an welcher der Luftstrom umgelenkt werden kann. Zunächst sind die unterschiedlichen Eindringpunkte noch getrennt zu betrachten und können erst bei fortlaufendem Einsatz zusammengeführt werden.
Bataillonskampfgruppe NIKE
Unter Berücksichtigung der Umfeldbedingungen und der Aufgabenstellung lässt sich nun eine Gliederung für eine Bataillonskampfgruppe ableiten. Diese ist auf den Einsatz unter Tage spezialisiert und wird anlassbezogen durch infanteriestarke Elemente verstärkt, die sich an den obertägigen Einsatzraum (urban, ländlich oder gebirgig) anpassen und ein optimales Zusammenwirken sicherstellen. Die Bataillonskampfgruppe muss ein Untertagebauwerk mit einer Ausdehnung von einigen Quadratkilometern sowie mehreren Zugängen in allen Einsatzarten beherrschen. Sie umfasst in einer bewährten und konservativen Gliederung all jene Elemente, die für die Bewältigung der besonderen Herausforderungen erforderlich sind (siehe Grafik Folgeseite links oben).
Die Kampfgruppe NIKE bildet aktuell den gefechtstechnischen und taktischen Rahmen für die experimentelle Fähigkeitsentwicklung zur Bewältigung komplexer Einsätze unter Tage. Die speziellen Fähigkeiten zum Beherrschenen der besonderen Umfeldbedingungen manifestieren sich in der Spezialisierung dieser Kampfgruppe, die neben der Infanterie besondere Elemente der Kampf- und Einsatzunterstützung umfasst. Dabei ist anzumerken, dass diese Elemente atemschutztauglich, entsprechend ausgebildet und ausgerüstet sein müssen. Da Einsatzkräfte im Untertagebauwerk nur über einen kleinen Ausschnitt des Lagebildes verfügen und keinerlei Übersicht haben, muss diese im Gefechtsstand durch spezialisierte Elemente hergestellt werden.
Die Spezialisten
Die SubSurface Operations Cell (SSOC) ist eine interdisziplinäre Spezialistengruppe (siehe Abbildung unten). Sie kann alle untertagespezifischen Daten aufbereiten, darstellen, bewerten und den Kommandanten beraten und so in seiner Entscheidungsfindung unterstützen. Dazu kann sie auf jeder Führungsebene andocken und die Arbeit des jeweiligen Kommandos oder der Einsatzleitung in jeder Phase (allgemeine Einsatzvorbereitung, konkrete Einsatzvorbereitung, Einsatz) durch Bereitstellen des Lagebildes unter Tage zielgerichtet unterstützen. Dabei steht vor allem die laufende Beurteilung der objektiven Gefahren im Vordergrund. Die Wetterführung ist dabei von größter Bedeutung, da sie das gesamte Bauwerk und den Einsatz betrifft und sensibel auf Eingriffe reagiert. Die SSOC verwendet dafür Lüftungssimulationen, um die Auswirkung dieser Eingriffe rasch visualisieren und beurteilen zu können. Die Simulationsergebnisse dienen der Festlegung einzelner Lüftungsabschnitte und Einsatzzonen.
Taktische Ableitungen
Folgende taktische Ableitungen können für Einsätze unter Tage gezogen werden:
- Einsätze unter Tage erfordern Spezialisten mit der richtigen Ausbildung und Ausrüstung;
- der Übergang in den Kampf unter Tage muss reibungslos beherrscht werden;
- Taktik findet bereits auf Kompanieebene statt;
- durch die Beengtheit und Zergliederung des Einsatzraumes sind die Kompanien kampfgruppenartig zu strukturieren und müssen über alle erforderlichen Fähigkeiten verfügen;
- das taktisch zusammengehörende Gelände ist dreidimensional: das ober- und untertägige Einsatzumfeld bilden eine untrennbare Einheit und müssen gemeinsam beurteilt werden;
- das Zusammenwirken der Kräfte auf den unterschiedlichen Ebenen ist immer herzustellen;
- bei steigender Eindringtiefe muss die Durchhaltefähigkeit in der Beurteilung der Lage in den Vordergrund rücken und Maßnahmen zu deren Sicherstellung müssen befohlen werden (das betrifft alle Aspekte der Einsatzunterstützung, allen voran die Sanitätsversorgung);
- Zonengrenzen sind Schwachstellen und müssen gesichert werden;
- es ist mit einem großen Aufkommen einer verängstigten und verletzten Zivilbevölkerung zu rechnen, die fluchtartig das Untertagebauwerk verlassen will, die geleitet und versorgt werden muss.
Auf einen Blick
Einsätze unter Tage stellen eine besondere Herausforderung für die eingesetzten Kräfte dar. Sie erfordern neben einer speziellen Ausbildung und Ausrüstung verfügbare Experten, die mit diesem Einsatzumfeld vertraut sind. Grundsätzlich sind die erforderlichen Spezialfähigkeiten im Bundesheer vorhanden, müssen allerdings erst formiert, ausgerüstet und ausgebildet werden. Auf Basis der aktuellen Vorschriftenlage ist ein Untertage-Einsatz derzeit nicht durchführbar. Die Forschungsgruppe NIKE hat sich deswegen zum Ziel gesetzt, in einem interdisziplinären Gesamtprogramm diese Fähigkeitslücke zeitnah zu beseitigen.
Oberst dG Mag. Dr. Peter Hofer; Leiter des Instituts für Offiziersweiterbildung an der Theresianischen Militärakademie