- Veröffentlichungsdatum : 05.07.2021
- – Letztes Update : 04.08.2021
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Rauer Kampf und dünne Luft
Gebirgskampfausbildung im Österreichischen Bundesheer
Die Ausbildung für den Kampf im Gebirge war seit jeher ein Bestandteil der militärischen Ausbildungslandschaft im Österreichischen Bundesheer. Internationale Kooperationen, besonders die enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundeswehr, haben es notwendig gemacht, die Gebirgskampfausbildung neu zu gestalten.
Im Jahr 2021 werden die „Durchführungsbestimmungen für den Gebirgskampf“ (DBGebKpf2021) neu verfügt. Damit steht nach einer Zeit der schrittweisen und gemeinsamen Weiterentwicklung mit den Kooperationspartnern Deutschland, der EU sowie der NATO und den daraus entstandenen Stückwerken in den Durchführungsbestimmungen wieder ein vereinheitliches Regelwerk für die Gebirgskampfausbildung im Österreichischen Bundesheer (ÖBH) zur Verfügung. Das Ausbildungsziel ist, die Fähigkeit der Soldaten für den Kampf im Gebirge zu entwickeln. Früher wurde zwischen „Gebirgsausbildung“ für die gebirgstechnischen und „Gebirgskampfausbildung“ für die gefechtstechnischen Grundlagen unterschieden. Diese Begrifflichkeiten haben in der Vergangenheit oft dazu geführt, dass sowohl von Kritikern als auch von Ausbildern wie Auszubildenden unterstellt wurde, die „Gebirgsausbildung“ im ÖBH sei ohne militärische Zweckbindung und somit dem zivilen Alpinismus gleichzuhalten. Diese Annahme ist falsch. Vielmehr vermittelt die Gebirgsausbildung Kenntnisse bzw. Fertigkeiten sowie geografische, geologische, meteorologische und allgemeine Grundlagen für einen Einsatz im gebirgigen Gelände. Weiters zählen dazu sicheres Bewegen und Überleben im Gebirge, Bergrettungsmaßnahmen und der Umgang mit Gebirgsausrüstung als Grundvoraussetzung, um militärische Aufträge erfüllen zu können.
Nationale Einflüsse
In den vergangenen Jahren hat sich die Ausrichtung des ÖBH mehrfach geändert. Der Startpunkt der größten Veränderung lag in den Planungen von „ÖBH 2010“. Das Ergebnis ließ unter anderem die Option eines Umstieges auf ein Berufsheer zu. Die folgenden Strukturplanungsansätze, die ressourcengetriebene „Heeresgliederung 2018“, die durch die Migrations- und Flüchtlingskrise ausgelöste „Landesverteidigung 21.1.“ und der laufende Umgliederungsprozess haben die damals begonnene, grundsätzliche Ausrichtung der Ausbildungslandschaft auf Zeitlaufbahnen nicht verändert. Hierbei wird eine früh abzuschließende, intensive Grundausbildungsphase vor eine, möglichst nicht mehr durch Lehrgänge unterbrochene, Nutzungsphase gesetzt.
Neben der neuen Kader(anwärter)ausbildung (KAusb, KAAusb), worin Gebirgskampfanteile integriert sind, gab es auch Veränderungen in der qualifizierten Gebirgs(kampf)ausbildung (GebA, GebKpfA), wo ebenfalls der gleiche Weg verfolgt wurde. Ein weiterer wesentlicher Einflussfaktor ist der Lessons-Learned-Prozess, angetrieben durch Dienst- und Fachaufsichten sowie Berichte und Eingaben, die im Ausbildungssystem zu Nachsteuerungen geführt haben.
Externe Einflüsse
Das ÖBH ist in vielen Bereichen eine enge Kooperation mit der Deutschen Bundeswehr (DBW) eingegangen. In der „binationalen AUT-DEU-Ausbildungsplattform“ ist die „Arbeitsgruppe 06 Gebirgs- und Winterkampf“ (AG06) ab 2012 ein „Leuchtturmprojekt“ dieser Kooperation. Hierbei wurden einerseits die gemeinsame Truppenausbildung unter dem Namen „Kampf im schwierigen und extremen Gelände“ (Kis/eG) und andererseits die gemeinsame qualifizierte Gebirgsausbildung als wesentlicher Teil der Einzelausbildung von Spezialisten festgelegt. Folgerichtig startete ein Prozess, um gemeinsame Ausbildungsgrundlagen und Dienstvorschriften zu erarbeiten. Zu Jahresende 2013 unterzeichneten die DBW und das ÖBH einen Kooperationsvertrag und begannen ab 2014 mit einer gemeinsamen Ausbildung.
Zeitgleich hat das ÖBH im „Pooling and Sharing“-Programm der Europäischen Union die Führungsrolle in der „Pooling and Sharing Mountain Training Initiative“ (P&S MTI) – und damit eine EU-weite Koordinierungsfunktion in diesem militärischen Fachbereich – übernommen. Seit 2014 beteiligt sich das ÖBH außerdem am „NATO Mountain Warfare Center of Excellence“ (NATO MW COE) im slowenischen Poljce. Trotz der formell nur untergeordneten Rolle, die ein neutraler Staat in dieser NATO-Initiative spielen kann, ist es Österreich gelungen, seine Gebirgskampfexpertise einzubringen. Das bisher wichtigste Produkt des NATO MW COE ist die Entwicklung der „Allied Training Publication-6 (ATrainP-6), Mountain Warfare Training and Education“, mit der erstmals „NATO-Standardization Agreements“ (STANAGs) für den Gebirgskampf festgelegt werden, die auch für die EU-Mitgliedsländer – und somit für die P&S MTI – gültig sein werden.
Gebirgskampf als Teil der Einsatzführung
Österreich besteht zu rund zwei Drittel aus Gebirge. Die alpine Kultur wird in der Bevölkerung von vielen als identitätsstiftend wahrgenommen. Dies spiegelt sich auch im Selbstverständnis des ÖBH und findet ihren Niederschlag in den Einsatzkonzepten und der alpintechnischen Ausbildung. Das Gelände ist ein maßgeblicher Faktor in der Einsatzführung der Landstreitkräfte. Beispiele für militärische Operationen im Gebirge gehen in der Kriegsgeschichte weit zurück. Neben den Feldzügen Alexanders des Großen und der Schlacht an den Thermopylen ist die Alpenüberquerung Hannibals das wohl bekannteste Gebirgskriegsbeispiel der Antike.
Der heutige österreichische Zugang zum Gebirgskampf ist durch die Erfahrungen aus den beiden Weltkriegen geprägt. Dies gilt ebenfalls für den Kooperationspartner Deutschland. In Streitkräften anderer Staaten kommen noch Erfahrungen aus anderen Einsätzen im gebirgigen Gelände hinzu, so etwa jene, die Frankreich im Algerienkrieg (1954 bis 1962) machte oder jener der internationalen Staatengemeinschaft in Afghanistan.
Begriffe
Im Gebirgskampf werden manchmal nicht klar definierte Begriffe verwendet. Zum besseren Verständnis werden hier einige erklärt. Besonders die binationale Kooperation mit der Deutschen Bundeswehr hat darauf einen wesentlichen Einfluss genommen.
Gebirge
Gebirge sind räumlich geschlossene, höhere Teile der Erdoberfläche, die sich durch einen oft deutlich ausgeprägten Gebirgsfuß von ihrer flach ausgebildeten Umgebung absetzen und in Berge, Täler und Hochflächen gegliedert sind. Es werden Mittelgebirge und Hochgebirge unterschieden. Die Grenze liegt in den gemäßigten Breiten bei etwa 2.000 Metern, in tropischen Bereichen ist diese auch höher. Die Kriterien für ein Gebirge können auch auf kleinräumige Geländeteile zutreffen, die grundsätzlich kein Gebirge darstellen, aber einen Großteil deren Merkmalen aufweisen (Schluchten, Canyons, Steilküsten). Einsätze in solchen Geländeteilen können daher auch einem Einsatz im Gebirge entsprechen.
Hochgebirge
Unter Hochgebirge versteht man ein karges, mit absoluten Höhen bis weit über 2.000 Meter, meist oberhalb der Baumgrenze gelegenes Gelände (Fels-, Gesteins- oder Gletscherregionen). Die Formen der Berge und Täler sind steil und weisen große Höhenunterschiede auf. Das Gelände ist zumeist unwegsam und verfügt über keine oder nur geringe Infrastruktur. Wege und Steige sind oft nur zu Fuß, mit Tragtieren, Zweiräder oder Motorschlitten nutzbar. Bewegungen abseits von Wegen und Steigen sind meist nur für besonders ausgebildete und ausgerüstete Soldaten möglich. Ein Fahrzeugeinsatz ist nur bedingt und unter Einsatz umfangreicher Kräfte für den Wegebau oder zum Offenhalten der Wege (z. B. bei Schneefall) denkbar. Dort wo ausgeprägte Jahreszeiten das Klima charakterisieren, ist in den Wintermonaten häufig eine geschlossene Schneedecke anzutreffen. Im Hochgebirge kann daher nur eine besonders ausgerüstete und ausgebildete Truppe eingesetzt werden.
Mittelgebirge
Das Mittelgebirge ist meist durch mäßige Höhenunterschiede, mit abgerundeten, welligen, kuppigen und rückenförmigen Bergen und Hügeln, tief eingeschnittenen Tälern, Engen, Schluchten und Übergängen gekennzeichnet. Es ist in der Regel bedeckt (Laub- oder Nadelwald, Latschen, Rhododendron), mit Weilern bebaut, mit Ortschaften, Kleinstädten sowie Industrieanlagen bebaut, und besitzt meist kein gut ausgebautes Straßen- und Wegenetz. Für Bewegungen mit gehärteten Gefechtsfahrzeugen sind gute Geländekenntnisse sowie gegebenenfalls Pionierunterstützung, um die Bewegung sicherzustellen.
In den Kooperationen mit den Partnern des ÖBH wurden die Geländekategorien
- Standard („Easy Mountainous Terrain“),
- Schwierig („Difficult Mountainous Terrain“) und
- Extrem („Extremly Difficult Mountainous Terrain“)
im Hinblick auf das Gebirge eingeführt. Das schwierige Gebirgsgelände entspricht dem Mittelgebirge und das extreme Gebirgsgelände dem Hochgebirge.
Bedeutung des Gebirgskampfes
Im schwierigen Gelände müssen die eingesetzten Kräfte phasenweise (zeitlich und/oder räumlich begrenzt) durch Gebirgsfachpersonal (Personen und/oder Organisationselemente, die über Gebirgsbeweglichkeit und Gebirgskampffähigkeit sowie über besondere Ausrüstung und Ausstattung verfügen) unterstützt werden. Im extremen Gelände sind hochgebirgsqualifizierte Soldaten zur Erfüllung des Auftrages unabdingbar. Die Eigenart der österreichischen Topografie bedingt eine im internationalen Vergleich ungewöhnliche Lösung: Für Einsätze im Hochgebirge sind spezielle Hochgebirgsverbände vorgesehen, die keine eigenständige Waffengattung darstellen, sondern trotz ihrer Spezialisierung auch in nicht gebirgsspezifischen Szenarien alle Aufgaben der Infanterietruppe erfüllen können. Andererseits muss jeder Teil der Infanterietruppe für Einsätze im Gebirge bis zum Mittelgebirgscharakter geeignet sein. Um gemeinsam im Verbund wirken zu können, müssen die unterstützenden Truppen für den Einsatz im Gebirge befähigt sein. In Österreich ist kaum ein militärischer Einsatz ohne den zumindest mittelbaren Einfluss des Gebirges denkbar. Die Wiener Hochquellen befinden sich im Hochgebirge, die Energieinfrastruktur und vitalen Energietransportsysteme für Strom, Gas und Öl liegen mit Teilen im Gebirge, und wichtige Transportrouten führen durch das Mittel- und Hochgebirge.
Daraus ergibt sich in den meisten Einsatzszenarien die Notwendigkeit, diese besonderen Umfeldbedingungen zu berücksichtigen. In der „Gebirgslage“ wird die Gesamtheit von Umfeldfaktoren im Gebirge oder in gebirgsähnlichem Gelände zusammengefasst, die sich in einem bestimmten Raum zu einer bestimmten Zeit auf das militärische Handeln nachhaltig auswirken. Zu beurteilen sind meteorologische, geografische, geologische, schneekundliche, glaziologische, hydrologische, botanische und zoologische Teilbereiche.
Truppengebirgsausbildung
Die Truppengebirgsausbildung vermittelt Grundfähigkeiten und Grundfertigkeiten für die Bewältigung von Einsätzen im Gebirge. Dabei steht in der Allgemeinen Truppengebirgsausbildung das Mittelgebirge und in der Spezialisierten Truppengebirgsausbildung das Hochgebirge im Fokus. Letztendlich werden in der Truppengebirgsausbildung jene grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die zur Weiterführung der Gefechtsausbildung im für die Auszubildenden neuen Umfeld Mittel- oder Hochgebirge notwendig sind. Dazu zählen Knotenkunde, Anseilen, Begehen von Sicherungsanlagen, Rettungsgerätebau, aber auch Selbst- und Kameradenhilfe im Gebirge. Besonderes Augenmerk wird auf die Durchhaltefähigkeit gelegt. Daher müssen die Soldaten mit der vorhandenen Ausrüstung über mindestens 48 Stunden im infrastrukturlosen Gelände ihre Kampfkraft im Rahmen der Gefechtsausbildung (einschließlich Scharfschießen) erhalten können.
Die Allgemeine Truppengebirgsausbildung dauert wie bisher – mit geringen vorgestaffelten Teilen – eine Woche. Für die Spezialisierte Truppengebirgsausbildung müssen ebenfalls wie bisher zwei Wochen veranschlagt werden.
Qualifizierte Gebirgsausbildung
In den neuen Durchführungsbestimmungen für den Gebirgskampf steht dazu: „Durch die Qualifizierte Gebirgsausbildung werden dem Bundesheer Spezialisten und Kommandanten für Einsätze im Gebirge sowie zur Durchführung der Gebirgsausbildung bereitgestellt. Die Qualifizierte Gebirgsausbildung ist eine spezialisierte Ausbildung, durch welche die Unterstützung der Truppe bei militärischen Einsätzen im Gebirge vor allem hinsichtlich der Führung, der Durchhaltefähigkeit und der Beweglichkeit sichergestellt wird.“
Dabei werden folgende Qualifikationen ausgebildet:
- Heeresgebirgsausbilder (HGA);
- Heereshochgebirgsspezialist (HHGS) mit den Zusätzen Sicherungsanlagenbauer und Heeresflugretter;
- Heeresbergführer (HBF);
- Heeresschiausbilder (HSA);
- Heeresschilehrer (HSL).
Neu in diesem System ist der Heeresgebirgsausbilder, dem als Hauptaufgabe das Ausbilden in der Allgemeinen Truppengebirgsausbildung und die Sicherstellung der Gebirgskampffähigkeit abseits der Hochgebirgstruppe zufällt. Diese Qualifikation wird derzeit nur für Soldaten des ÖBH ausgebildet. Der Heereshochgebirgsspezialist, der mit der Leitung der Allgemeinen Truppengebirgsausbildung betraut ist und als Ausbilder für die Spezialisierte Truppengebirgsausbildung einsetzbar ist, wird sowohl in Deutschland bei der Deutschen Bundeswehr als auch im ÖBH ausgebildet. Diese Ausbildung kann nach dem gleichen Curriculum absolviert werden und wird gegenseitig anerkannt.
Die Ausbildung zum Heeresbergführer erfolgt seit 2015 gemeinsam in einem Sommer- und einem Winterteil innerhalb eines Jahres. Neu ist in den DBGebKpf2021, dass die Ausbildung zum Heeresschiausbilder bereits vor dem Heeresbergführerlehrgang erfolgen muss, spätestens jedoch zwischen dem Sommer- und Winterteil. Dafür wird die Ausbildung im Winter zum militärischen Schiführer intensiviert. Neu ist auch, dass fertig ausgebildete Heereshochgebirgsspezialisten – wenn in den Flugrettereinsatzgruppen Bedarf besteht – auch zu Heeresflugrettern ausgebildet werden können. Voraussetzung dafür ist, dass vorher die Ausbildung zum Sicherungsanlagenbauer in der Dauer von drei Wochen positiv absolviert worden ist.
Bei der Ausbildung zum Heeresschiausbilder und zum Heeresschilehrer hat sich mit den DBGebKpf2021 keine Änderung ergeben. Der Heeresschiausbilder ist also weiterhin der Ausbilder für die grundsätzliche militärische Schibeweglichkeit, der Heeresschilehrer kann die uneingeschränkte Schibeweglichkeit vermitteln und Schiabfahrten auch abseits von präparierten Schiwegen organisieren bzw. Kommandanten dabei beraten. Die Qualifizierte Gebirgsausbildung kann entweder aufbauend vom Heeresgebirgsausbilder über den Heereshochgebirgsspezialisten zum Heeresbergführer oder über einen Direkteinstieg zum Heereshochgebirgsspezialist-LG bzw. zum Heeresbergführer-LG erfolgen. Bei einem Direkteinstieg ist eine Prüfung zu absolvieren, um das notwendige Einstiegsniveau nachzuweisen.
Gebirgskampfausbildung
Die Gebirgskampfausbildung wird grundsätzlich bei der Truppe – gleichgültig ob im Mittel- oder Hochgebirge – durchgeführt. Damit die angehenden Kommandanten mit dem Umfeld Gebirge in Berührung kommen, wird die Gebirgskampfausbildung ebenfalls in der Laufbahnausbildung durchgeführt. Klar ist allerdings, dass neben der bereits stattfindenden Ausbildung aller Offiziere zu „Kommandanten im Gebirge“ an der Theresianischen Militärakademie diese auch auf alle Unteroffiziere ausgeweitet werden muss. Das ist derzeit noch Zukunftsdenken, sollte aber im Sinne der Erwartungen an österreichische Soldaten und der eigenen Zielsetzung mit der Übernahme der Führungsfunktion in der „Mountain Training Initiative“ deutlich im Fokus behalten werden.
Fazit
Österreich ist mit zwei Dritteln Gebirgsanteil eine Gebirgsnation, der österreichische Soldat daher ein „nativer“ Gebirgskämpfer. Dies begründet sich darin, dass kaum ein militärischer Einsatz im Bundesgebiet vorstellbar ist, der nicht vom Gebirge beeinflusst wird. Der geforderte Wirkungsverbund der militärischen Kräfte, sowie Mittel und Fähigkeiten bedingen die Notwendigkeit der Gebirgskampfausbildung für alle Soldaten, um die Auftragserfüllung im Mittelgebirge sicherstellen bzw. die Auswirkungen der Gebirgslage berücksichtigen zu können. Für Einsätze im extremen Gebirgsgelände gibt es darüber hinaus spezialisierte Hochgebirgstruppen wie die 6. Gebirgsbrigade.
Nach einer – Allgemeinen oder Spezialisierten – Truppengebirgsausbildung können österreichische Soldaten ihren Einsatzauftrag auch im Gebirge erfüllen. Die Qualifizierte Gebirgsausbildung befähigt Kadersoldaten, die Truppe bei militärischen Einsätzen im Gebirge hinsichtlich der Führung, der Durchhaltefähigkeit sowie der Beweglichkeit als Spezialisten zu unterstützen und als Kommandanten ihrer Führungsebene und Waffengattung Einsätze im Gebirge zu führen sowie Soldaten dafür auszubilden.
Die Gebirgskampfausbildung hat in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Veränderungsprozess erfahren, der sich in enger Ausbildungskooperation mit der Deutschen Bundeswehr und der österreichischen Führungsrolle im EU-„Pooling-and-Sharing“-Projekt der „Mountain Training Initiative“ vollzogen hat. Die neuen „Durchführungsbestimmungen für den Gebirgskampf“ bilden dazu ein Regelwerk für die Gebirgskampfausbildung im ÖBH, das nunmehr ebenfalls im Einklang mit den Standards der NATO steht.
Oberst Jörg Rodewald, MSD MA; Kommandant Gebirgskampfzentrum.