• – Letztes Update : 15.03.2016

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Stabsbataillon 6 - Unterstützung im Hochgebirge

Peter Nuderscher

Mit der Strukturanpassung 2007 wurde das Stabsbataillon 6 als Unterstützungsverband der 6. Hochgebirgsjägerbrigade mit sieben Einheiten in den drei Standorten Innsbruck, Absam und Hochfilzen neu gegliedert. Neben dem Auftrag zur Ausbildung von Offiziers- und Unteroffiziersanwärtern - durch die Lehrkompanie 6 in Absam - werden durch das Stabsbataillon 6 die Aufgaben der Einsatzunterstützung (Stabskompanie, Nachschub-&Transportkompanie, Werkstattkompanie, Tragtierzentrum), der Führungsunterstützung (Führungsunterstützungskompanie) und der Kampfunterstützung (ABC-Abwehrkompanie) abgedeckt.

In seinem Grundauftrag ist das Stabsbataillon 6 vor allem für die logistische Unterstützung der kleinen Verbände der 6. Hochgebirgsjägerbrigade verantwortlich. Da alle Kampfverbände der Brigade für Einsätze im Hochgebirge trainiert und ausgebildet werden, werden in den Einheiten des Bataillons, neben den waffengattungsspezifischen Grundfertigkeiten, vor allem jene Fähigkeiten vermittelt, die zur Unterstützung der Auftragserfüllung dieser Verbände im Hochgebirge erforderlich sind. Für den Einsatz im Gebirge - insbesondere durch die klimatischen und geographischen Bedingungen - ist hinsichtlich des Personals, Materials und der Ausrüstung eine hohe Spezialisierung aller Kräfte erforderlich.

Neben einer Gebirgsausbildung, die von allen Soldaten des Stabsbataillon 6 absolviert werden muss, sind vor allem die Handhabung und spezifische Anwendung der zugeordneten Ausrüstung, Geräte und Fahrzeuge im Gebirge das zentrale Thema aller Ausbildungsvorhaben. Bereits mit Beginn der Grundausbildung (Basisausbildung 1) der eingerückten Rekruten werden praktische Ausbildungsvorhaben im alpinen Gelände durchgeführt, um die Soldaten auf ihre künftigen Einsatzräume vorzubereiten. Es gilt deren alpine Beweglichkeit zu erhöhen und sie mit den besonderen Witterungseinflüssen vertraut zu machen.

Die Unterstützung und die Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit der im gebirgigen Gelände eingesetzten Kräfte, ist in der 6. Jägerbrigade ein primäres Ziel aller Bemühungen. Sowohl die Soldaten, als auch das verwendete Gerät müssen unter oft widrigsten Bedingungen und über einen längeren Zeitraum auch ohne Abstützung auf eine entsprechende Infrastruktur zur Erfüllung der militärischen Aufträge einsatzfähig gehalten werden. Dies stellt vor allem für die Unterstützungs- bzw. Logistikeinheiten des Stabsbataillons 6 eine besondere Herausforderung dar, da diese Unterstützung oftmals aufgrund fehlender Infrastruktur und der „Verwundbarkeit“ von Versorgungslinien massiv eingeschränkt wird. Durch das alpine Gelände sind die Möglichkeiten zur Errichtung von Unterstützungseinrichtungen (dies betrifft Logistikteile ebenso wie Führungsunterstützungskräfte) räumlich beschränkt, und meistens kann keine Abstützung auf bereits bestehende bauliche Infrastruktur erfolgen.

Die Aufbauorganisation der Versorgung in der 6. Jägerbrigade wird grundsätzlich analog der Versorgungsorganisation im Flachland angelegt. Die Sicherstellung der Versorgung im (Hoch)Gebirge ist jedoch häufig durch schwierige Transportbedingungen (schmale Karren- und Fußwege, Brücken mit geringer Traglast) nur unter Einsatz und der Verwendung von speziellen, den besonderen Umfeldbedingungen angepassten, Transportmitteln z. B. Sondertransportfahrzeugen, Seilbahnen und Tragtieren möglich. Durch die Abhängigkeit von Hubschraubereinsätzen von der Gebirgswetterlage wird deshalb die logistische Unterstützungskonzeption grundsätzlich auf eine durchgehende bodengestützte Transportkette aufgebaut. Der Hubschrauber wird zur Überlagerung der Transportkette und als rasches Reaktionsmittel verwendet. Dabei muss vor allem ein effizienter Einsatz der unterschiedlichen Transportmittel geplant werden und ist nach Möglichkeit ein zu häufiger Wechsel des Transportmittels und somit ein Umschlag der Versorgungsgüter zu vermeiden, da dieser zusätzlichen Zeitbedarf und den Einsatz von zusätzlichen Kräften erfordert.

Die Erfüllung des Auftrages im Hochgebirge ist entscheidend von der Mobilität, sowohl der Kampf- als auch der Unterstützungstruppen, abhängig. Ein sorgfältig geplanter und vorbereiteter Transportverbund sorgt nicht nur für eine effektive Anschluss- und rasche Sanitätsversorgung. Er dient vor allem dem Erhalt der Kampfkraft und der Schonung der eingesetzten Mannschaft und des Gerätes.


Oberstleutnant Ing. P. Nuderscher, MSD ist Kommandant vom Stabsbataillon 6.

 

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