- Veröffentlichungsdatum : 20.10.2021
- – Letztes Update : 20.10.2022
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Blackout - TREND RADAR 2/2021
Unsere gegenwärtige Gesellschaft ist stark vom Strom abhängig. Studien zufolge würde ein österreichweiter Blackout in der Dauer von 24 Stunden einen Schaden von rund 890 Millionen Euro anrichten. Ein Stromausfall trifft vor allem eine unvorbereitete Gesellschaft hart. Die zweite Ausgabe des „Trend Radar“ befasst sich daher mit der Frage, wie die österreichische Bevölkerung zu dieser Bedrohungslage steht und welche Rolle sie dem Österreichischem Bundesheer dabei zuschreiben. Dazu werden zwei repräsentative Befragungen aus dem Sommer 2021 und eine vom November 2019 herangezogen.
Unterschätzte Gefahr?
Weniger als ein Drittel (28%) der Bevölkerung fühlen sich durch einen Blackout bzw. einen Angriff auf die kritische Infrastruktur grundsätzlich bedroht. Ein weiteres Drittel (33%) ist unschlüssig und der Rest (37%) fühlt sich nicht oder eher nicht bedroht. Im Schnitt sehen mehr Männer (30%) einen Blackout als Bedrohung. Bei Frauen liegt der Anteil bei 25%. Auch ein regionaler Unterschied ist feststellbar. Tendenziell nehmen die Menschen aus den östlichen Bundesländern die Gefahr eines Blackouts als größer war. Spitzenreiter sind Niederösterreich (35%) und das Burgenland (33%), während Tirol mit 18% den niedrigsten Wert aufweist. Generell schätzt die Hälfte der österreichischen Bevölkerung das Eintreten eines Blackouts als sehr oder eher wahrscheinlich ein. Ein knappes Drittel (31%) sieht das Risiko eher gering, fast jeder Zehnte (9%) schätzt einen weitreichenden Stromausfall als sehr unwahrscheinlich ein.
Krisenvorsorge
Weniger als die Hälfte schätzt, dass der eigene Haushalt sehr gut (12%) oder eher gut (32%) auf Krisen wie ein Blackout vorbereitet ist. Dabei beurteilen Personen über 60 Jahre die Vorbereitung des eigenen Haushalts auf Krisen tendenziell besser (51%) als Personen bis 29 Jahre (36%). Beim Vergleich zwischen den Bundesländern zeigt sich, dass die Mehrheit der Kärntner (57%) den eigenen Haushalt als gut auf Krisen vorbereitet sehen. Auch die Vorarlberger (50%) und Tiroler (49%) schätzen ihre Vorbereitung relativ oder sehr gut ein, während dies nur von einem Drittel der burgenländischen (36%) und Wiener (34%) Bevölkerung angegeben wird. Zudem ist ein weiterer Trend feststellbar: In der Regel fühlen sich mehr Menschen (51%) in kleinen Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern besser vorbereitet als Einwohner von Gemeinden mit mehr als 50.000 Personen (36%).
Rolle des Bundesheeres
Bei einer Befragung im Jahr 2019 gaben 60% der Menschen an, dass das Bundesheer im Fall eines Blackouts andere Institutionen schützen kann. Eine Minderheit (13%) sah das Bundesheer sogar in der Hauptverantwortung. Knapp jeder Sechste fand, dass das Bundesheer keine Aufgaben wahrzunehmen hätte. Die Zustimmung zu einer zumindest unterstützenden Rolle des Bundesheeres hat eine breite gesellschaftliche Basis. So sprachen sich drei von vier Männern (75%) und Frauen (72%), Personen unterschiedlicher Bildungsabschlüsse (68% bis 77%) und Altersgruppen (68% bis 79%) sowie die Bevölkerung aller Bundesländer (66% bis 86%) mehrheitlich dafür aus. Die höchsten Zustimmungsraten fanden sich im Burgenland (86%) und in Salzburg (83%), in der Altersgruppe der 50 bis 59-Jährigen (79%) sowie unter Hochschulabsolventen (77%).
Persönliche Vorbereitung
Da der Zusammenbruch der Kommunikation (kein Mobiltelefonnetz, auch keine Notrufmöglichkeit), der Strom- und der Infrastruktur und ein Versorgungsausfall mehrere Tage dauern können, sollte man sich so wie auf einen zweiwöchigen Campingurlaub mit allen Haushaltsmitgliedern vorbereiten. Auf die besonderen Bedürfnisse von Kleinkindern und Haustieren darf man nicht vergessen. Hier eine Auflistung für einen siebentägigen Vorrat für eine Person: